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Benno Fürmann und Heike Makatsch in "Zweimal zweites Leben"

© ZDF

ZDF-Herzkino: Verwirrung um „Alan Smithee“

Ungewöhnlich: In dem ZDF-Film "Zweimal zweites Leben" haben sich die Regisseure am Ende nicht mit dem Sender über die Machart einigen können. Sie verzichteten auf ihre Namensnennung.

Zu viel Schnulze kann eigentlich nicht sein, es geht beim ZDF-Herzkino – das dem ARD-Krimi am Sonntagabend starke Konkurrenz ist – eher um die Frage: gute oder schlechte Schnulze? Offenbar Letzteres haben im Nachhinein die Regisseure ausgemacht, die für die Primetime den Film „Zweimal zweites Leben“ (Sonntag, ZDF, 20 Uhr 15) inszeniert haben. Ein mit Benno Fürmann, Heike Makatsch und Jessica Schwarz hochklassig besetztes Melodram um zwei Menschen, deren Partner im Koma liegen und die sich in der aufopferungsvollen Pflege näherkommen. Das lässt sich gut anschauen, wirft wichtige Fragen auf und wird getragen vom Spiel der  Heike Makatsch, die sich nach dem Erwachen aus dem Koma neu ins Leben finden muss.

So weit, so gut. Wenn da nicht der Name des Regie-Duos wäre, das im Abspann genannt wird: „Elaine und Alan Smithee“ – ein in der Branche übliches Pseudonym für einen Regisseur, der Filme verantwortet, bei denen er seinen Namen nicht mit dem Werk in Verbindung gebracht haben möchte. Berühmte Beispiele: David Lynch für die dreistündige Fernsehfassung von „Der Wüstenplanet“ oder Dennis Hopper für „Catchfire“.

Konkrete Verabredungen

Sie wollten lieber ein "Alan Smithee" sein (ein anderes Beispiel, aus der ARD). Auf Nachfrage bringt das ZDF ein wenig Licht ins Dunkel, warum das bei diesem Herzkino-Werk auch so war. „Der Film erzählt eine harte Schicksalsgeschichte in all ihrer Tiefe. Autor Bernd Lange, Produzent und Redaktion haben die Stoffentwicklung mit der Vision begonnen, eine Ode an das Leben, auch in seinen schwierigsten Momenten, entstehen zu lassen. Als die beiden Regisseure dazugekommen sind, wurden zu dieser Vision sehr konkrete Verabredungen getroffen, bis hin zu Einzelheiten von Musik und Tonalität des Films.“

Im Schnitt habe sich leider gezeigt, dass es zu den Verabredungen kein Einvernehmen mehr gab zwischen der Regie und den anderen Beteiligten. „Wir bedauern sehr, dass die beiden Regisseure ihre Namen zurückgezogen haben.“ Mit etwas Google-Hilfe finden sich die Namen der beiden Regisseure: Claudia Prietzel und Peter Henning. Sie wollten zu der Causa nichts sagen.

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