Zu meinem ÄRGER: Claas Relotius wehrt sich zu Recht
Die Drehbuchautorin Kristin Derfler verweist auf die Persönlichkeitsrechte des "Spiegel-Fälschers" und freut sich über die Erfolge von "Kontrakt '18"
Frau Derfler, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?
Zunächst über den „Spiegel-Fälscher“ Claas Relotius, der juristisch ausgerechnet gegen jenen Reporter vorgeht, der ihn der Lüge überführt und ein Buch über den Presseskandal geschrieben hat. Relotius wirft Juan Moreno vor, die Faktenlage falsch darzustellen und klagt auf Unterlassung. Bei näherer Betrachtung muss ich aber einräumen, dass dies sein gutes Recht ist. So sehr Relotius auch dem seriösen Journalismus geschadet haben mag: Sich selbst strafbar gemacht zu haben, bedeutet nicht, dass man seine Persönlichkeitsrechte verwirkt hat.
Worüber konnten Sie sich freuen?
Darüber, dass Drehbuchautor*Innen als die eigentlichen Schöpfer und Urheber der Filmstoffe endlich wahrgenommen werden und ihnen deshalb Respekt und Wertschätzung mit öffentlicher Namensnennung zustehen. In Filmbesprechungen, Fernsehzeitschriften oder Festivalankündigungen. Die Drehbuchinitiative „Kontrakt ’18“ ist in der Branche angekommen!
Welche App können Sie empfehlen?
Keine Autofahrt ohne die DLF Audiothek! Viele spannende Features, Interviews und seriös recherchierte Reportagen aus Politik und Kultur können hier nochmals angehört werden.
Kristin Derfler
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