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Georg Heil leitet seit Mai das RBB-Politikmagazin „Kontraste“. Zuvor hat er unter anderem für den Rechercheverbund von WDR, NDR und „SZ“ sowie das „Spiegel TV-Magazin“ gearbeitet

© rbb/Markus C. Hurek

Zu meinem ÄRGER: Das Narrativ der Lügenpresse

"Kontraste"-Chef Georg Heil ärgert sich über eine Katastrophen-Reporterin und freut sich über das "Zeit"-Dossier zur Spionagesoftware Pegasus

Herr Heil, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?
Ich versuche mich möglichst wenig zu ärgern, aber bei der Wahlkampfberichterstattung gelingt mir das leider nicht immer. Laschets Lacher oder fehlende Quellenangaben bei Baerbocks Buch sind ganz sicher berichtenswert, aber angesichts der Tatsache, dass die Bundestagswahl schon in zwei Monaten stattfindet und wir beispielsweise bei Klima, Corona oder Rente vor enormen Herausforderungen stehen, geht es mir in oftmals noch viel zu wenig um die Frage, welche Konzepte die Parteien haben. Geärgert hat mich natürlich auch die Reporterin, die sich in Bad Münstereifel mit Schlamm beschmiert hat, um sich als Helferin zu inszenieren – sowas schadet dem Journalismus insgesamt und befeuert das Lügenpresse-Narrativ.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?
Das Dossier in der aktuellen „Zeit“ zur israelischen Firma NSO und deren Spionagesoftware Pegasus ist große Klasse, weil es Hintergründe und Kontext liefert. Bei den Wissenschaftsjournalisten von Riff Reporter las ich ein spannendes Interview zum Ahrtal. Nach einer verheerenden Flut 1910 plante man in den 1920er Jahren deshalb riesige Regenrückhaltebecken, die jedoch nicht gebaut wurden. Das knappe Geld floss stattdessen in den Bau des Nürburgrings.

Was empfehlen Sie aus dem Internet?
Den „Spiegel“-Podcast „Klimabericht“, das aktuelle Video von Strg_F zur Frage, wie radikal machen YouTube, Telegram und Co. sowie den BBC Podcast „My Perfect City“, der über best practice Fälle aus Städten in aller Welt berichtet.

Georg Heil leitet seit Mai das RBB-Politikmagazin „Kontraste“. Zuvor hat er unter anderem für den Rechercheverbund von WDR, NDR und „SZ“ sowie das „Spiegel TV-Magazin“ gearbeitet.

Georg Heil

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