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Zu meinem ÄRGER: Das Netz nicht verstanden

Der "Elektrische Reiter" Mario Sixtus ärgert sich über Verleger, die Google zur Kasse bitten wollen.

Herr Sixtus, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?



Über Hubert Burda, der in einem Interview einmal mehr nach einem sogenannten Leistungsschutzrecht für Verlage rief und obendrein, zumindest indirekt, eine Beteiligung an Googles Einnahmen fordert. Nach der gleichen Logik könnten TV-Sender einen Anteil des Umsatzes mit Fernsehzeitungen einfordern, schließlich verdienen die Programmblätter gutes Geld, ohne in aufwendige TV-Produktionen zu investieren. Was mir besonders aufstößt: Sämtliche Verlage optimieren aufwendig ihre Online-Angebote mit Hilfe von Fachfirmen, damit Google und Co. noch mehr Besucher auf ihre Seiten spülen; sie nutzen also aktiv die Beliebtheit von Google zu ihrem eigenen Vorteil aus, missgönnen der Suchmaschine aber andererseits ihren finanziellen Erfolg. Das halte ich für unternehmerisch unanständig.

Gibt es auch etwas, worüber Sie sich gefreut haben?

Über den Artikel „Sie schimpfen auf Google und meinen das Netz“, den Konrad Lischka auf Spiegel Online veröffentlichte und in dem er die besagten Verbalangriffe von Hubert Burda und Kollegen als das entlarvt, was sie sind: als großes Unverständnis der Mechanismen des Internets.

Was ist Ihre Lieblings-Website?

Ich steuere immer wieder gerne das Blog des von mir hoch geschätzten Schriftstellers Peter Glaser blog.stuttgarter-zeitung.de/ an. Glaser trägt jeden Tag Kurioses, Unglaubliches sowie mittlere und kleine Juwelen aus dem Netz zusammen und das mit einer großen Hingabe und treffsicheren Hand.

Mario Sixtus, 44, ist Blogger und Videojournalist. Im Internet ist er als „Elektrischer Reporter bekannt.“

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