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Zu meinem ÄRGER: Diktatoren des Internets

Stephan Scherzer resümiert die Medienwoche.

Herr Scherzer, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Ich ärgere mich eher selten – meist (nach einigem Nachdenken) über mich selber. Erstaunt war ich über Sergey Brins Warnung, Facebook und Apple –„restrictive wall gardens“ – bedrohten die Freiheit des Internets, genannt in einem Zug mit Diktaturen, die Zensur betreiben. „Nur Google ist gut!?“, erschienen im „Guardian“ vom 15. April 2012.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Die Debatte um die Rechte am geistigen Eigentum ist richtig in Fahrt gekommen – eine Debatte, die unsere Wissensgesellschaft mit großer Leidenschaft führen muss. Hier habe ich mich über das Stück von „Geo“-Chefredakteur Christian Gaede „An die Freunde gepflegten Mitessertums“, das Streitgespräch zwischen Jan Delay und Christopher Lauer von den Piraten im „Spiegel“ und den „Unter Piraten“-Beitrag von Niki Stein in der „FAZ“ gefreut. Alle Stücke beschreiben mit starken Argumenten, authentisch und mit Leidenschaft den Wert von unabhängigem, professionellem Journalismus und der Bedeutung von Kreativität im Film und der Musik. „There is no such thing as a free lunch“, das sollten auch die Piraten verstehen. Ich habe vier Jahre im Silicon Valley gelebt und gearbeitet – mit Unternehmen wie Google, Facebook und Apple direkt vor der Tür. Nicht umsonst zählen diese Unternehmen zu den profitstärksten Unternehmen auf diesem Planeten.

Welche Website oder welches Internet-Video könnten Sie empfehlen?

ngm.nationalgeographic.com, starke Texte, besondere Bilder. Youtube: „Death Star Canteen“ von Eddie Izzard – kreativ, sehr lustig und drei Minuten Zeit wert.

Stephan Scherzer ist Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ).

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