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Zu meinem ÄRGER: Dreiste Werbung

Thomas Lückerath, Chefredakteur von DWDL.de über Werbeblocker, den neuen "Journalist" und den Rest der Medienwoche.

Herr Lückerath, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Der naive Appell einiger Verlagsangebote im Netz gegen die Verwendung von Werbeblockern war ein Eigentor. Wer bislang nicht wusste, dass sich Onlinewerbung mit Zusatzsoftware bequem ausblenden lässt, weiß es spätestens jetzt. Ja, Adblocker machen den Deal zwischen Leser und werbefinanzierten Websites kaputt. Den Unmut der Kollegen teile ich, aber ehrlicherweise muss man sagen: Gerade viele Verlagswebsites haben mit zu vielen und zu dreisten Werbeformen ihre Leser regelrecht in die Hände solcher Anbieter getrieben. Gute Werbung möchte doch beim Empfänger etwas erreichen. Vielleicht sollten Werbetreibende wie Medien den Bogen einfach weniger oft überspannen.

Gab es auch etwas, über das Sie sich freuen konnten?

Mich begeistert in letzter Zeit immer wieder der „Journalist“. Aus einem verstaubten Verbandsblatt des DJV haben die Chefredakteure Matthias Daniel und Anna von Garmissen und ihr Team eine sehr lesenswerte Zeitschrift über Medien und Journalismus gemacht. Monat für Monat wirklich toller Medienjournalismus mit Hintergrund.

Welche Webseite oder welches Webvideo können Sie empfehlen?

Unter www.topfvollgold.de entlarven Mats Schönauer und Moritz Tschermak den Unsinn, den die billigen Klatschblätter so als Journalismus verkaufen.

Thomas Lückerath

ist Chefredakteur

des Internet-Mediendienstes DWDL.de.

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