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Zu meinem ÄRGER: English Language, schwere Sprache

Stefan Raiser resümiert die Medienwoche.

Herr Raiser, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Hurra: TNT Serie überträgt live aus LA die 64th Primetime Emmy Awards – also die richtigen, nicht diese Franchise-Abzocke International Emmy Awards, für die man hierzulande mächtig wichtig über den roten Kölner Teppich tänzelt. Wenn die Amis in die Werbung gehen, sendet TNT eine knallige Tafel „64rd Primetime Emmy Awards – Gleich geht’s weiter“. 64rd? Der Kreativling in mir vermutet die raffinierte Werbebotschaft eines Automobilherstellers, aber man soll ja nie Vorsatz unterstellen, wo Dummheit als Begründung völlig ausreichend wäre. Apropos Blödheit, die dpa übersetzt diese Woche Mitt Romneys Spendendinner-Fettnäpfchen-Rede komplett falsch, und alle schreiben es ab. Jämmerlich! Sky-Chef Brian Sullivan glaubt nicht an Second Screen, und bei RTL werden überragende Erfolge mit der App „RTL inside“ gefeiert – ja was jetzt? Zeitungsverlage klagten gegen die Tagesschau-App. Verbohrt! Die sollten sich lieber damit beschäftigen, was im Netz – multimedial publiziert – relevant ist, anstatt zum x-ten Mal das Rad zurückdrehen zu wollen.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Tschüss Streetview – Hello Seaview! Google ging diese Woche mit den ersten Unterwasserbildern online. Fabelhaft, genau wie Schauspieler Jannis Niewöhner im ARD-Mittwochsfilm „Ein Jahr nach morgen“. Da kommt ein ganz Großer.

Welche Website können Sie empfehlen?

www.mobydickbigread.com Jedes einzelne der 135 Kapitel von „Moby Dick“wird von einer Persönlichkeit wie Tilda Swinton oder Neil Tennant gelesen. 135 Vorleser, 135 Tage, jeden Tag ein Kapitel.

Stefan Raiser ist

Produzent und Geschäftsführer von Dreamtool Entertainment (unter anderem für RTL „Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer“ und „Helden“).

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