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Astrid Frohloff moderiert die Politikmagazine „Kontraste“ (RBB/ARD) und „Klartext“ (RBB) und ist Vorstandssprecherin von „Reporter ohne Grenzen“. Foto: RBB

© rbb/Oliver Ziebe

Zu meinem ÄRGER: Heiße Anwälte

Die ungarische Presse unter Druck und Sexismus-Vorwürfe gegen Obama: Astrid Frohloff über die zurückliegende Medienwoche.

Frau Frohloff, was hat Sie in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert ?

Die wieder recht dünne Berichterstattung zur politischen Lage in Ungarn: Direkt vor unserer Haustür verabschiedet sich ein EU-Mitgliedsland vom Rechtsstaat. Zum vierten Mal innerhalb eines Jahres ändert die völkisch-national geprägte Regierung Orban die Verfassung, entmachtet das Verfassungsgericht, setzt regierungstreue Richter ein und kritische Presse unter Druck. Wo bleiben Reportagen aus Ungarn, wo Analysen, wo Fragen an die internationale Politik? Ausnahme: ein guter Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ über die mittlerweile offene Hetze gegen Juden in Ungarn.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Klar. Amüsiert hat mich die coole Reaktion einiger Medien auf die scheinheilige Sexismus-Debatte in den USA: Präsident Obama hatte auf einer Veranstaltung eine Generalstaatsanwältin nicht nur als brilliant und zäh gelobt, sondern sie auch noch – Oh Gott – als „die bestaussehendste Generalstaatsanwältin“ bezeichnet. Prompt sauste der Hammer der politisch Korrekten auf ihn nieder, Obama wurde als Sexist beschimpft, musste sich entschuldigen. Zum Glück verloren nicht alle US-Medien ihren Verstand. Ein Internet-Portal machte sich gleich auf die Suche nach dem männlichen Pendant und stellte ein Ranking auf: „13 hottest Attorneys General“. Yes, we can!

Welche Webseite können Sie empfehlen?

www.zenithonline.de – sehr qualifizierte Berichte, Analysen, preisgekrönte Fotos zum Nahen Osten.

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