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Foto: RBB

© rbb/Jenny Sieboldt

Zu meinem ÄRGER: Super-Ärger um Superstars

Astrid Frohloff resümiert die Medienwoche.

Frau Frohloff, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

„Deutschland sucht den Superstar“ hält die Wurst hoch und alle schnappen danach. Erstaunlich, wie dieser Reflex in fast allen Medien immer wieder funktioniert. Was war die Aufregung groß diese Woche über den angeblichen „Telefon-Skandal“ von „Deutschland sucht den Superstar“. „Voting-Chaos“, „Mega-Panne“, „Alles nur Abzocke?“ erregte sich die Print-Presse, allen voran natürlich der Boulevard. Seltsam nur: Im Frühjahr 2009 gab es schon mal einen Telefon-Skandal bei „DSDS“, der nach demselben Muster verlief. Auch damals sollen Telefonnummern bei der Abstimmung vertauscht worden sein, und die Medien hypten das Thema ebenso. Nur Bösartige werden annehmen, dass sich da jemand einen „Skandal“ ausgedacht hat, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Wie auch immer: Die „DSDS“-Macher werden sich in jedem Fall die Hände reiben: Eine bessere kostenlose Promotion ihrer Show kann es nicht geben. Die Staffel wurde jetzt gleich mal verlängert.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Ja. Über ein hervorragendes und extrem kenntnisreiches Dossier zum „Arabischen Frühling“, das ich auf der Internetseite Qantara entdeckt habe. Glänzende Interviews, Essays und Analysen, die sich mit den aktuellen politischen Entwicklungen in Tunesien, Ägypten, Libyen und anderen arabischen Staaten auseinandersetzen. Arabische Schriftsteller, Wissenschaftler und Autoren führen einen spannenden Diskurs auf hohem journalistischen Niveau. Eine erstklassige Seite für jeden, der mehr über die arabische Welt und wie sie tickt, wissen will.

Damit wäre die Frage nach Ihrer derzeitigen Lieblings-Website beantwortet?

Nicht ganz. Mindestens genauso gerne wie auf www.qantara.de surfe ich auf www.zenithonline.de , das ist das Online-Portal von „Zenith, Zeitschrift für den Orient“. Gute Storys und Hintergründe vor allem zu aktuellen Wirtschaftsthemen im tumultösen Morgenland.

Astrid Frohloff

moderiert die ARD-Sendung

„Kontraste“ und

war mehrere Jahre

TV-Korrespondentin im Nahen Osten.

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