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Zu meinem Ärger: Wenn „Wissen“ Geschwurbel wird

Drei Fragen an Roland Tichy, Chefredakteur des Magazins "Wirtschaftswoche".

Herr Tichy, worüber haben Sie sich in der vergangenen Woche in den Medien am meisten geärgert?



Die „Süddeutsche“ erklärt unter „Wissen“, dass die Antarktis doch nicht so kalt ist. Gemessen wurde das nicht, sondern nur modelliert, also gekonnt erfunden, und das ist jetzt die Bestätigung: Alles schmilzt dahin. Dass es wissenschaftliche Methode ist, Theorien zu falsifizieren, nicht ständig schulterklopfend zu bestätigen – kein Wort der Kritik. Und ich lerne, dass es dort noch wärmer wird, weil sich das Ozonloch schließt. Das Ozonloch schließt sich, deshalb Klimakatastrophe? Muss ich jetzt wieder den Uralt-FCKW-Kühlschrank hochholen und Spraydosen reaktivieren? Kurz ist der Weg von „Wissen“ zu Geschwurbel.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Lothar war Einsiedler, Poet, Philosoph, Liftbügelhalter und Kartenabzwicker auf der Winkelmoosalm. Gold-Rosi Mittermaier verdankt ihm ihre Medaillen für Slalom und Abfahrt 1976 in Innsbruck, weil er uns Skizwergerl ohne Karte durchrutschen hat lassen. Jetzt ist „Lothar – Porträt eines anderen Lebens“ als Buch erschienen, das in mir sofort den Duft von Holzfeuer, das Gefühl vom Aufwärmen nach klirrender Kälte, den Geschmack von Kaiserschmarren und den Geruch trocknender Wollsocken hervorgezaubert hat. Es ist ein Privatdruck, Book-on-Demand nennt man das heute, und die Zeitschrift „LandLust“, wer sonst, hat diese psychedelische Droge im publizistischen Unterholz gefunden und mir geschenkt.

Welche Website können Sie empfehlen?

Wenn Sie genug haben von Finanzkrise und Bankern – hier lernen Sie, wie die wirklich sind: http://uk.youtube.com/watch?v=mzJmTCYmo9g

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