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Zu meinem ÄRGER: Wulffs Bobbycar

Konstantin Neven DuMont ordnet die Medienwoche ein.

Herr Neven DuMont, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Wochenlang haben die Medien auf nervtötende und eines Bundespräsidenten unwürdige Weise private Vorteilnahmen Christian Wulffs aufgelistet. Mich hatte diese redundante Vorgehensweise vor allem deshalb gestört, weil die politischen Vorteile seiner Gönner nicht nachgewiesen werden konnten. Die Annahme eines bloßen Geschenks, egal von wem, kann und darf in Deutschland nicht verboten sein. In der vergangenen Woche wurden die gegenseitigen Vorteilnahmen zwischen Wulff und dem Filmunternehmer David Groenewold das erste Mal wirklich

offensichtlich. Darüber wurde in den Massenmedien nicht berichtet. Stattdessen wurde über Wulffs Annahme eines Bobbycars diskutiert. Über so viel Oberflächlichkeit ärgere ich mich.

Gab es auch etwas, über das Sie sich freuen konnten?

Über die 55 Journalisten-Kollegen des Österreichischen Rundfunks (ORF) habe ich mich gefreut. Sie haben auf mutige Weise bekannt gemacht, dass der ORF parteipolitische Pöstchen vergeben haben soll. Gefreut habe ich mich auch über einige Kommentatoren in den sozialen Netzwerken. Da gibt es tatsächlich Menschen, die sich in Bezug auf Themen wie zum Beispiel antibiotikaverseuchtes Fleisch, Sopa, Vorratsdatenspeicherung oder der Bekämpfung der Armut besser auszukennen scheinen, als so mancher selbsternannte Experte aus Politik, Presse, Funk und Fernsehen.

Welche Website, welches Youtube-Video können Sie empfehlen?

Es gibt mittlerweile so viele, dass ich diese Frage ungern beantworten möchte. Dafür reicht der Platz in dieser Kolumne

schlichtweg nicht aus.

Konstantin

Neven DuMont

ist Gründer des

Portals evidero.de,

das sich dem Thema Nachhaltigkeit

widmet.

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