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Moderne Fernseher - so genannte Smart TVs - können weit mehr als das TV-Programm wiedergeben. Das Bundeskartellamt moniert nun, dass die Gerätehersteller beim Nutzen der interaktiven Dienste zu viele Daten erheben

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Zu viele Datenspuren: Bundeskartellamt moniert Verbraucherschutz bei Smart TVs

Smarte Fernseher sammeln unterschiedlichste Daten. Die Nutzer sollten deutlich mehr Souveränität darüber erhalten, fordert nun das Bundeskartellamt.

Moderne Fernsehen, mit denen man sowohl das klassische Programm sehen als auch Streamingdienste, Mediatheken und Videoplattformen wie Youtube nutzen kann oder die zum Darstellen von Internetseiten geeignet sind, verfügen über zahlreiche Möglichkeiten, personenbezogene Daten zu erheben.

Und die Hersteller der Smart-TVs machen davon auch in unterschiedlichem Ausmaß Gebrauch, moniert jetzt das Bundeskartellamt, das sich im Rahmen einer so genannten Sektorenuntersuchung mit diesen Geräten beschäftigt hat.

So können etwa das generelle Fernsehverhalten einer Person, ihre App-Nutzung, ihr Surf- und Klickverhalten oder auch biometrische Daten wie Stimme oder Cursorbewegungen sowie die im Einzelnen über den Fernseher abgespielten Inhalte erfasst und ausgewertet werden, schreibt die Behörde in einer Mitteilung von Mittwoch.

Die Erhebung solch intimer Nutzungsdaten und gegebenenfalls deren Verwendung für personalisierte Werbung könne der Verbraucher zumeist durch Vornahme entsprechender Einstellungen an seinem Fernsehgerät verhindern, räumt das Amt zwar ein.

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In den Untiefen der Einstellungsmenüs

Doch viele Nutzer werden kaum in die Untiefen der Einstellungsmenüs vordringen. Das liege auch an mangelnder Transparenz bei den Datenschutzbestimmungen vieler in Deutschland aktiver Smart-TV-Hersteller, kritisiert die Regulierungsbehörde.

Auch bei der Sicherheit der gesammelten Daten gebe es Nachholbedarf. Das Kartellamt empfiehlt dem Gesetzgeber außerdem, Haftungsansprüche zwischen den verschiedenen Akteuren klarer zu definieren.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, fordert darum eine bessere Aufklärung über die weitere Verwendung der Smart-TV-Daten. „Die Empfänger der Daten nutzen diese geschäftlich und zwar meistens, ohne die Verbraucher vorab ordnungsgemäß über die Datenverarbeitung zu informieren. Das sollte sich ändern“, schreibt Mundt.

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