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Ifa

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Zwischenbilanz: Die Ifa sorgt für Freude

Auf der Ifa herrscht gute Stimmung. Die Aussteller sind zufrieden, die Kunden fasziniert und das üppige Rahmenprogramm begeistert das Publikum. Nur das Nachfolgeformat für die DVD sorgt für Ärger.

Prall gefüllte Auftragsbücher, ein mit neuester Technik versorgter Handel und viele neugierige Konsumenten: Die 47. Internationale Funkausstellung (Ifa) hat der Branche der Unterhaltungselektronik viel Freude bereitet. Denn trotz anhaltender Preisabschläge von 20 Prozent und mehr in einigen Segmenten kommt die Industrie auf ihre Kosten. In den Berliner Messehallen wurden nach Branchenangaben verstärkt große und damit auch teure TV-Geräte geordert.

Die hohen Erwartungen der Industrie seien in allen Bereichen übertroffen worden, heißt es. "Bis zum Ende am Mittwoch dürfte es bei der Ordertätigkeit ein zweistelliges Plus geben", sagte Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsrat des Veranstalters Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (Gfu). 2006 war in den 26 Messehallen Ware für über 2,5 Milliarden Euro bestellt worden.

Die Zauberworte für die Branche heißen weiterhin Fachbildschirme und digitale Technik für die mobile Fernseh- und Kommunikationswelt sowie Navigation. Frank Bolten, Deutschlandchef des japanischen Sharp-Konzerns sagte, der Handel setze auf noch größere TV-Bildschirme. Gefragt seien Displays mit einer Diagonale von 46 Zoll und darüber. "Die Planungen für Vertragsabschlüsse in diesem Segment sind übertroffen worden." Auch bei Philips brummte das Geschäft. "Wir werden mit Aufträgen in dreistelliger Millionenhöhe aus der Ifa gehen", sagte Pressesprecher Klaus Petri.

Größeres Bild und perfekter Ton

Bei Panasonic seien ebenfalls mehr Großformate geordert worden. "Es geht klar in Richtung 42 bis 50 Zoll", sagte Sprecher Peter Weber. Der Konzern habe auf der sechstägigen Messe gute Geschäfte verbucht. Die Planvorgabe von 20 Prozent Plus gegenüber 2005 sei überschritten worden. Bei Loewe sei das Angebot zur Heimvernetztung gefragt, zum Beispiel die neue Fernsehergeneration, die per Kabel, drahtlos oder über Stromnetz mit Computern kommunizieren könne. Die Orderbücher zeigten auch, mit größeren Displays steigt der Wunsch nach perfektem Ton.

Eine Botschaft von der Ifa ist: Design gewinnt an Bedeutung bei der Vermarktung. Ob TV-Bildschirme oder Lautsprecher - Geräte müssen sich wieder mehr in das Wohnumfeld einpassen. Diese hatten diverse Aussteller schon bei der Standgestaltung aufgegriffen und ihr Angebot in gemütlicher Heimatmosphäre präsentiert. Die zum türkischen Beko-Konzern gehörende Traditionsmarke Grundig profitierte von Nostalgie. Die aus den 70er Jahren wieder aufgelegte Serie von Kugellautsprechern war ein Renner, sagte Sprecher Heiner Stix.

Formatstreit bei DVD-Nachfolger

Bei dem Nachfolgeformat für DVD müssen sich die Verbraucher weiterhin zwischen den Systemen Blu-ray und HD-DVD entscheiden. Es wurden zwar mehr Player präsentiert, auch kompatibel mit beiden Systemen, in welche Richtung der Weg geht, ist allerdings weiterhin offen. Der Streit wurde schon vor der Ifa als eine Verkaufsbremse eingestuft. Mit Preisabschlägen soll nun mehr Schwung in den Absatz kommen.

Die Ifa wurde zum zweiten Mal jährlich ausgerichtet. Nach Angaben des Gfu-Aufsichtsratsvorsitzenden Rainer Hecker hat sich der Rhythmus-Wechsel positiv ausgewirkt. Davon zeuge auch, dass es mit 1212 Ausstellern aus 32 Ländern eine Rekordbeteiligung gibt. Die Gfu werde auch am Termin im Spätsommer festhalten. Die Ifa 2008 findet vom 29. August bis 3. September statt.

Thorsten Gehrke[dpa]

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