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Ein Koala sitzt auf einem Baum in einem Gehege im Reptilienpark in Somersby, in das er während einer Sturzflut evakuiert wurde.

© dpa/Australian Reptile Park

Nach dem Feuer kommt der Regen: Wetterextreme halten Australien in Atem

Seit Wochen wüten großflächige Buschfeuer in Australien. Nun sorgen heftige Regenfälle für neue Probleme. Die Behörden warnen vor gefährlichen Sturzfluten.

Heftige Regenfälle haben in Teilen Australiens die Löscharbeiten zahlreicher Buschfeuer begünstigt. Allerdings fielen in einigen Gebieten des Bundesstaates Queensland im Nordosten am Wochenende so große Niederschlagsmengen, dass Straßen und Autobahnen unter Wasser standen und die Behörden vor gefährlichen Sturzfluten warnten.

Der Regen erreichte zudem bei weitem nicht alle Brandgebiete an der Ostküste. In dem besonders stark von Bränden betroffenen New South Wales, dem südlichen Nachbarstaat von Queensland, wüteten am Sonntag immer noch 69 Buschfeuer. Dort waren mehr als 1300 Feuerwehrleute im Einsatz, wie die Feuerbehörde RFS auf Twitter mitteilte.

Zahl der Toten steigt auf 29

Die Zahl der Toten seit Beginn dieser Brandsaison im September stieg am Sonntag auf 29: Ein 84 Jahre alter Mann erlag am Samstag in einem Krankenhaus in Sydney seinen schweren Verletzungen, die er an Silvester bei einem Feuer in Cobargo erlitten hatte, wie die Polizei in New South Wales berichtete.

Damit kamen allein in diesem Bundesstaat bisher 21 Menschen im Zuge der Buschbrände ums Leben, darunter drei Feuerwehrmänner. In Victoria starben fünf Menschen, davon zwei Feuerwehrmänner und ein Bauunternehmer. In South Australia verloren drei Menschen ihr Leben.

Dieses Videostandbild zeigt ein Auto, das auf einer überfluteten Rasenfläche steht.
Dieses Videostandbild zeigt ein Auto, das auf einer überfluteten Rasenfläche steht.

© dpa/Australian Broadcasting Corporation, Channel 7, Channel 9

Die Flammen vernichteten bisher über 11,8 Millionen Hektar Land, das entspricht mehr als der Größe von Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Groben Schätzungen zufolge verendeten über eine Milliarde Tiere. Zeitweise hatten auch die großen Städte wie Sydney mit Rauch und hoher Luftverschmutzung zu kämpfen.

In Melbourne, der Hauptstadt von Victoria, brachten Regenfälle und gedrehte Winde nach Tagen des Rauchs inzwischen wieder klarere Luft. Menschen mit Atemmasken auf den Straßen wie in den Vortagen waren die Ausnahme. Auf dem Yarra River im Osten der Millionenmetropole waren zahlreiche Ruderboote unterwegs, am Ufer schwitzten Jogger und Rennradfahrer.

Im Melbourne Park liefen unterdessen die letzten Vorbereitungen für die Australian Open, bevor am Montag das erste Grand-Slam-Tennis-Turnier des Jahres beginnt. Auch einige Tennisstars hatten sich in den zurückliegenden Tagen besorgt über die Luftqualität geäußert, manche klagten über Husten und Atemprobleme.

50 Millionen Dollar für Schutz der Tierwelt

Die australische Regierung sagte derweil der heimischen Tourismusbranche Millionenhilfen zu, um die Einbußen und Schäden im Zuge der Buschfeuer abzufedern. Für den Wiederaufbau des Fremdenverkehrs, der vor der „größten Herausforderung der Geschichte“ stehe, seien 76 Millionen australische Dollar (rund 47 Millionen Euro) vorgesehen, sagte Regierungschef Scott Morrison am Sonntag. Bereits vor wenigen Tagen hatte er 50 Millionen Dollar dem Schutz der Tierwelt gewidmet.

Das extreme Regenwetter hat auch Folgen für die deutschen Kandidaten der RTL-Dschungelshow „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“. Heftige Regenfälle setzten das Camp im Dschungel von Murwillumbah nahe der Ostküste zwischenzeitlich unter Wasser. In der Sendung vom Samstagabend war zu sehen, wie die C-Promis nachts Unterschlupf in Holzhütten suchen mussten, weil es zu stark geregnet hatte und der Bach über die Ufer getreten war. Zudem kamen mehrere Spinnen und Schlangen aus ihren Verstecken, darunter nach Angaben der Moderatoren die giftige Trichternetzspinne. (dpa)

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