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Kanye West im Jahr 2020.

© AFP / JEAN-BAPTISTE LACROIX

Update

„Ich kann antisemitische Dinge sagen“: Adidas beendet Zusammenarbeit mit Kanye West

Die jüngsten judenfeindlichen Aussagen des Musikers und Designers wurden dem deutschen Unternehmen zu viel. Mittlerweile hat sich auch der Zentralrat der Juden eingeschaltet.

| Update:

Nach antisemitischen Äußerungen von Kanye West hat der Sportartikelhersteller Adidas die Zusammenarbeit mit dem Rapper, auch bekannt als Ye, beendet.

„Die jüngsten Äußerungen und Handlungen von Ye sind inakzeptabel, hasserfüllt und gefährlich“, heißt es in einer Mitteilung von Adidas vom Dienstag. Das Unternehmen dulde keinen Antisemitismus und auch keine andere Art von Hassrede.

Nach eingehender Prüfung habe das Unternehmen die Entscheidung getroffen, die Partnerschaft mit Ye mit sofortiger Wirkung zu beenden, die Produktion von Produkten der Marke Yeezy einzustellen und alle Zahlungen an Ye und seine Unternehmen zu stoppen.

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Adidas wird das Adidas-Yeezy-Geschäft mit sofortiger Wirkung einstellen. Das Unternehmen sei der alleinige Inhaber aller Designrechte an bestehenden Produkten sowie an früheren und neuen Farbgebungen im Rahmen der Partnerschaft, hieß es weiter.

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West war in diesem Monat sowohl von Instagram als auch von Twitter zumindest vorübergehend gesperrt worden. Auf beiden Plattformen hatte er Medienberichten zufolge unter anderem antisemitische Kommentare gepostet. Auch seine Ex-Frau Kim Kardashian hatte sich jüngst gegen jegliche Art von Antisemitismus gewandt.

250 Millionen Euro Umsatzminus durch Kanye-Raussschmiss

Die Zusammenarbeit mit Kanye West war für die Franken ein einträglicher Teil des Geschäfts, die Auflösung dürfte sie wirtschaftlich empfindlich treffen.

Angesichts der starken Saisonalität des vierten Quartals dürfte sich dies kurzfristig mit bis zu 250 Millionen Euro negativ auf den Nettogewinn des Unternehmens im Jahr 2022 auswirken.

Adidas

Das Unternehmen hatte bereits Anfang Oktober erklärt: „Nach wiederholten Versuchen, die Situation außerhalb der Öffentlichkeit zu klären, haben wir entschieden, die Partnerschaft auf den Prüfstand zu stellen.“

Der Rapper designt für Adidas seit 2015 Schuhe und Kleidung unter der Marke „Yeezy“, hatte das Unternehmen aber immer wieder öffentlich attackiert.

Der 45-Jährige war Anfang Oktober für seine Marke Yeezy mit einem Shirt mit der als rassistisch eingestuften Aufschrift „White Lives Matter“ (Das Leben von Weißen zählt) bei der Pariser Fashion Week aufgetreten. Der Slogan „Black Lives Matter“ (Das Leben von Schwarzen zählt) war bei Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA berühmt geworden.

Zentralrat der Juden schaltet sich ein

Zuletzt hatte West in einem Podcast, der in sozialen Medien massenhaft verbreitet und kommentiert wurde, erklärt: „Ich kann antisemitische Dinge sagen, und Adidas kann mich nicht fallenlassen. Na und?“ West gilt auch als Unterstützer des Ex-US-Präsidenten Donald Trump.

Zuletzt hatte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, den Sportartikel-Hersteller Adidas aufgefordert, seine Geschäftsbeziehungen mit West (45) zu beenden. „Adidas muss seine Zusammenarbeit mit Kanye West umgehend einstellen“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

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„Die täglich neuen antisemitischen Entgleisungen des Rappers sind für die Jüdinnen und Juden in Deutschland und in aller Welt unerträglich“, so Schuster. „Als deutsches Unternehmen erwarte ich schlichtweg von Adidas eine klare Haltung, wenn es um Antisemitismus geht. Unternehmerische Interessen dürfen dabei nicht im Vordergrund stehen.“

Nichts zu sagen, heißt alles zu sagen.

Adidas Managerin kritisierte eigenes Unternehmen

Die „Jüdische Allgemeine“ berichtete über die Reaktion einer Adidas-Managerin auf dem Portal LinkedIn. Demnach schreibt sie dort: „Als Mitglied der jüdischen Gemeinschaft kann ich im Namen der Marke, die mich beschäftigt, nicht länger schweigen. Nichts zu sagen, heißt alles zu sagen.“

Adidas-Athleten seien wegen der Einnahme von Aufputschmitteln und der Schwierigkeit, mit ihnen zu arbeiten, entlassen worden, hieß es. Das Unternehmen sei aber „nicht bereit, Hassreden, die Aufrechterhaltung gefährlicher Stereotypen und unverhohlenen Rassismus durch einen unserer wichtigsten Markenpartner anzuprangern“.

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Vergangene Woche hatte das Modehaus Balenciaga die Zusammenarbeit mit dem Musiker gekündigt. Der Rapper arbeitete seit längerem mit dem Kreativdirektor von Balenciaga, Demna Gvasalia, zusammen. Anfang des Jahres hatten sie eine gemeinsame Bekleidungslinie herausgebracht. (mit Agenturen)

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