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Panorama: 113 Tote bei Airbus-Absturz

Ursache wahrscheinlich menschliches Versagen

Eriwan - Der Flug zum Verwandtenbesuch und in den Badeurlaub endete in einer Tragödie: Beim Absturz eines armenischen Passagierflugzeugs vom Typ Airbus A 320 vor der russischen Schwarzmeerküste sind am Mittwoch vermutlich alle 113 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Es gebe keine Hoffnung auf Überlebende, teilte der Zivilschutz in Moskau mit. Der vor elf Jahren gebaute Airbus der Fluglinie Armavia stürzte beim Landeanflug auf den Flughafen des Badeortes Sotschi im steilen Winkel ins Meer. Zuvor hatte die Flugüberwachung eine Unwetterwarnung verbreitet.

Auf dem Flughafen der armenischen Hauptstadt Eriwan, von wo die Unglücksmaschine gestartet war, versammelten sich nach der Schreckensnachricht Dutzende Angehörige. Später schickte die betroffene Fluglinie zwei Flugzeuge mit Angehörigen und Luftfahrtexperten nach Sotschi. Dort machte am Nachmittag ein Schiff mit den Leichen von 46 Fluggästen und Besatzungsmitgliedern am Ufer fest. Rettungskräfte orteten das Wrack in einer Tiefe von 600 Metern im Schwarzen Meer. An der Absturzstelle fünf Kilometer vor der Küste suchten die Besatzungen von 40 Schiffen nach Leichen und Flugzeugtrümmern.

Die Generalstaatsanwaltschaft in Moskau schloss einen Terroranschlag aus. Die Agentur Interfax zitierte einen Experten des Flughafens von Sotschi, der Unfall sei auf menschliches Versagen zurückzuführen. Wegen zu schlechter Sicht beim Landeanflug habe die Besatzung die Anweisung vom Tower erhalten, wieder auf eine Höhe von 600 Meter zu steigen. Dieses Manöver konnte nur mit einer steilen Kurve erfolgen, weil der Flughafen von bis zu 1300 Meter hohen Bergen umgeben ist. „Dabei betrug die Geschwindigkeit der A 320 etwa 250 Stundenkilometer. Das war zu langsam für einen Steigflug“, sagte der Flugexperte.

Die Fluggesellschaft nannte schwierige Wetterverhältnisse als Unfallursache. Die russischen Behörden widersprachen aber der Vermutung, das Flugzeug sei von einem Wirbelsturm erfasst worden. Der Airbus verschwand gegen 2.15 Uhr Ortszeit (0.15 Uhr MESZ) von den Radarschirmen. Zuvor hatten die Piloten erst die Anweisung erhalten, wegen schlechten Wetters nach Eriwan umzukehren. Kurz darauf kam dann doch aus Sotschi die Landeerlaubnis. Aus ungeklärter Ursache mussten die Piloten einen ersten Landeversuch abbrechen. Beim zweiten Anflug auf Sotschi ereignete sich die Katastrophe. Die Piloten sendeten kein Notsignal. dpa

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