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Panorama: 13.30 Uhr soll es losgehen.

Ich kann Physik eigentlich nicht mehr ertragen. Spannung, Erwartung.

Ich kann Physik eigentlich nicht mehr ertragen. Spannung, Erwartung. Ich habe mein Trikot schon an, die Farben im Gesicht. Nach der dritten Stunde geht es endlich los. Ab zum Zoo, die S-Bahn Richtung Spandau. Messe Süd, Heerstrasse, nächste Station ist Olympiastadion. Jetzt noch gut anderthalb Stunden warten. Es wird voller, zumeist Schüler und Studenten, die Stimmung wird besser. Voller Freude feiern alle den Anstoß. Jetzt geht's looos, jetzt geht's loooos! Mitsingen kann ich nicht, ich bin zu gespannt. Die Masse bewegt sich, alle singen einheitlich, ein schwarz-rot-goldenes Meer.

37.Minute: Gelb/Rot für Klose.

„Was macht denn dieser Knechtschiri, ja?“ „Diese Pfeife, was denkt der sich?“ Dann das Gegentor, alle pöbeln, Buhrufe. „Ich schwör, diese Serben: alles Knechte!“ Einer klettert auf eine Laterne, treibt die Menge an.

Eine Stunde gespielt: Elfmeter!

Man liegt sich in den Armen, auf einmal ist alles wieder gut. So schnell geht das: Endlich mal, Schiri, ja, tönt es wieder von der Gruppe hinter mir, deren Kommentare mich schon das ganze Spiel lang verfolgen. Podolski lupft an, Elfmeter verschossen, helles Entsetzen. Noch einmal alles reinlegen, es wird gesungen, gefeiert, gerufen, gepöbelt und am Ende leider verloren.

„Jedes Mal, wenn Deutschland ein Vorrundenspiel verloren hat, standen sie am Ende im Finale“, weissagt der alte Herr, der mir schon in der Halbzeitpause erklärt hat, was jetzt besser werden muss. 40 000 Menschen sollen es am Ende am Olympiastadion gewesen sein. Die Stimmung war gut, am Ende leider etwas enttäuscht. Trotzdem war es ein einzigartiges Erlebnis. Wie immer auf der Fanmeile. Viktor Kewenig, 16 Jahre

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