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Panorama: 50 Millionen Dollar für Absturzopfer?

Verhandlungen über Schadenersatz wegen Katastrophe am Bodensee

Berlin/Stuttgart/Bern (dpa). Knapp ein Jahr nach der Flugzeugkatastrophe von Überlingen am Bodensee steht eine Einigung über Entschädigungen für die Hinterbliebenen kurz bevor. Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums sagte am Donnerstag, es gebe Gespräche mit Vertretern der Schweizer Seite und der Hinterbliebenen. „Wir rechnen in Kürze mit einem Abschluss.“ In jedem Fall solle dies aber noch vor dem Jahrestag des Unglücks am 1. Juli erreicht werden. Über die Höhe der Entschädigungssumme machte er noch keine Angaben. Bei dem Zusammenstoß einer Tupolew der Bashkirian Airlines und einer DHL Frachtmaschine waren 71 Menschen ums Leben gekommen.

Die „Stuttgarter Nachrichten“ hatten berichtet, die Schweiz, Deutschland und die Versicherung der Schweizer Flugsicherung Skyguide würden rund 50 Millionen Dollar (43 Millionen Euro) in einen gemeinsamen Fonds einzahlen. Mit dem Geld wollten die Verhandlungspartner den Schadenersatz für die Hinterbliebenen ebenso abdecken wie die Kosten für die zerstörten Maschinen.

Der Sprecher des für die Verhandlungen zuständigen Finanzministeriums in Bern, Daniel Eckmann, bestätigte diese Gespräche. Eine Lösung gebe es aber noch nicht. „Ohne rechtlich dazu verpflichtet zu sein, beteiligt sich auch die Schweiz an den Gesprächen“, sagte Eckmann. Damit bringe die Schweiz zum Ausdruck, „dass sie den Wunsch der Angehörigen nach einer raschen und unkomplizierten Abgeltung akzeptiert“. Wann es eine Regelung geben werde, sei unklar.

Die Hamburger Kanzlei Vehlow & Wilmans bestätigte einen Bericht des „Südkurier“, wonach sie gemeinsam mit den Anwälten Michael Witti (München) und Elmar Giemulla (Berlin) ein Vorverfahren zu einer Klage gegen Skyguide bei der Finanzdirektion Bern eingereicht habe. Die Summe ihrer Forderungen belaufe sich auf 1,5 Millionen US-Dollar (1,29 Millionen Euro) für jedes Opfer, sagte ein Sprecher der Kanzlei. Zudem werde Schadenersatz für die Flugzeuge verlangt, so dass sich die Gesamtsumme auf über 100 Millionen US-Dollar (86 Millionen Euro) summiere.

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