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Panorama: "A.I.": KI - Künstliche Intelligenz

"Wir können heute nur deshalb nicht ewig leben, weil der Aberglaube von der Seele des Menschen die Leute 2000 Jahre davon abgehalten hat, die Naturwissenschaft voranzutreiben. Hätte man früher angefangen, dann gäbe es KI seit 1500 Jahren, und jeder von uns wäre in der Lage, eine Sicherheitskopie von sich zu machen.

"Wir können heute nur deshalb nicht ewig leben, weil der Aberglaube von der Seele des Menschen die Leute 2000 Jahre davon abgehalten hat, die Naturwissenschaft voranzutreiben. Hätte man früher angefangen, dann gäbe es KI seit 1500 Jahren, und jeder von uns wäre in der Lage, eine Sicherheitskopie von sich zu machen." Das Zitat stammt von dem "Papst" der Künstlichen Intelligenz, Marvin Minsky. Der Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) im amerikanischen Cambridge gilt als enfant terrible der Zunft.

Damit ist er in guter Gesellschaft. Hans Moravec, Roboter-Experte an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, hat schon vor Jahren das "postbiologische Zeitalter" prophezeit, in dem die Menschheit von hyperintelligenten Computern abgelöst wird. Und Kollege Ray Kurzweil, ebenfalls MIT, kennt bereits das Datum, wann die Menscheit durch intelligente Computertechnik das Stadium der Unsterblichkeit erreichen wird: Im Jahr 2050.

"Künstliche Intelligenz" - das ist die Forschungsrichtung, die Maschinen Dinge beibringen möchte, die wir, würde ein Mensch sie ausführen, als "intelligent" bezeichnen würden. So können Computer heute Kasparow besiegen, die Produktion steuern und Medizinern die Diagnose abnehmen. Wo liegen die Grenzen? "Allmählich lernten wir, dass die scheinbar schweren Dinge eigentlich leicht sind, und die leichten schwer", sagt Minsky. Schon in den 50er-Jahren konnten Computer Integralrechnungen knacken, an denen talentierte MIT-Erstsemestler scheiterten. "Aber Gehen, Sprechen, all die Sachen, die ein Kind kann - das können wir mit den gegenwärtigen Robotern und KIs immer noch nicht machen", sagt Minsky.

Was ist das Problem? Wir Menschen verfügen über enorm viel Alltagswissen, dessen wir uns kaum bewusst sind, zum Beispiel, dass ein Stift fällt, wenn man ihn loslässt. Eine Selbstverständlichkeit, von der ein Computer nichts weiß.

Es sei denn, man würde ihm die Banalitäten des Alltags beibringen. Und tatsächlich hat sich eine Gruppe in den USA dieses Ziel gesetzt: Einen Computer mit so viel Alltagswissen zu füttern, so dass er eines Tages über gesunden Menschenverstand verfügt. Das Projekt heißt "Cyc" und steht unter Leitung von Minsky-Schüler Doug Lenat. Doch noch ist "Cyc" nicht bei Verstand.

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