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Panorama: Aids breitet sich unter Jugendlichen aus

GENF/KÖLN (AP).Vor allem unter Jugendlichen breitet sich Aids immer mehr aus.

GENF/KÖLN (AP).Vor allem unter Jugendlichen breitet sich Aids immer mehr aus.Weltweit entfällt bereits die Hälfte aller Neuinfektionen auf Menschen zwischen 15 und 24 Jahren, wie das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) am Dienstag in Köln zum Welt-Aids-Tag am 1.Dezember erklärte.Täglich infizierten sich rund 7000 Heranwachsende mit dem HI-Virus.Vor allem Kinder aus sozial schwachen Familien, Straßenkinder und Prostituierte seien gefährdet.Die Gesamtzahl der Infizierten auf der Erde beträgt nach groben Schätzungen des UN-Programms zur Bekämpfung der tödlichen Immunschwäche (Unaids) etwa 33,4 Millionen.

Allein in Afrika steckten sich laut Unicef in diesem Jahr 1,7 Millionen Jugendliche an.In den Staaten Osteuropas und der ehemaligen Sowjetunion versechsfachte sich die Zahl der Neuinfektionen unter Heranwachsenden seit 1994 auf rund 40 000.Das UN-Kinderhilfswerk forderte daher nachdrücklich, mehr Mittel für die Aids-Aufklärung in diesen Ländern zur Verfügung zu stellen.Von den 2,6 Milliarden Dollar, die jährlich weltweit für die Aids-Prävention ausgegeben würden, entfielen bisher nur 14 Prozent auf Entwicklungsländer.

In Osteuropa infizieren sich Unicef zufolge immer mehr Jugendliche durch Drogenmißbrauch.Seit Einführung der Marktwirtschaft und dem Zusammenbruch staatlicher Sozialsysteme habe sich dort die Situation der jungen Menschen in vielen Bereichen verschlechtert.Arbeitslosigkeit, familiäre Schwierigkeiten und Armut führten immer mehr Heranwachsende auf die schiefe Bahn.In Osteuropa habe sich die Zahl der registrierten Drogenabhängigen zwischen 1993 und 1996 verdoppelt.Da Injektionsnadeln häufig gemeinsam benutzt würden, verbreite sich der Aids-Erreger rasant.

In Afrika und Asien ist laut Unicef ungeschützter Geschlechtsverkehr Hauptübertragungsweg des HI-Virus.So sei in Uganda die Infektionsrate von Mädchen zwischen 13 und 19 Jahren dreimal so hoch wie die gleichaltriger Jungen.Ein Grund sei, daß Mädchen wegen ihrer oft niedrigen sozialen Stellung zum Sex gezwungen werden.Auch die Ausbeutung junger Frauen durch Prostitution fördere die Ausbreitung von Aids.

In diesem Jahr haben sich fast sechs Millionen Menschen infiziert.Über zwei Drittel davon steckten sich im südlichen Afrika an.Dem Unicef-Bericht zufolge hat in Ländern wie Botsuana, Simbabwe oder Namibia fast jeder vierte das HI-Virus in sich.Exakte Zahlen sind kaum zu erhalten.

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