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Alkoholkonsum: Warnung an Schwangere

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, will Warnhinweise auf Alkoholflaschen zur Vorschrift machen. Insbesondere Schwangere sollen auf die Gefahren für ihre ungeborenen Babys durch Alkoholkonsum hingewiesen werden.

Berlin - Laut Bätzing werden jedes Jahr 10.000 alkoholgeschädigte Kinder (FASD) in Deutschland geboren, davon 4.000 Kinder mit dem Vollbild des Fetalen Alkoholsyndroms (FAS), einer schweren körperlichen und geistigen Behinderung. “Das ist eine Behinderung, die hundertprozentig vermeidbar gewesen wäre“, sagte Bätzing. Geplant seien aufgedruckte Piktogramme mit der durchgestrichenen Silhouette einer schwangeren Frau, wie sie in Frankreich bereits seit Anfang 2007 Vorschrift seien.

Es seien nicht nur alkoholabhängige Frauen, die während der Schwangerschaft zur Flasche griffen. Es fehle an einem Bewusstsein für die Risiken in der Gesamtgesellschaft. Mit den Piktogrammen solle eine öffentliche Diskussion angestoßen werden, wie das mit den Warnhinweisen auf sogenannten Alcopopflaschen auch der Fall gewesen sei, erklärte Bätzing.

„Ein Piktogramm alleine kann das Problem nicht lösen“, sagte sie. Es müsse vielmehr ein Paket von Maßnahmen ergriffen werden, das Aufklärungsarbeit für Frauen, Ärzte und Hebammen beinhalte.

Einen negativen Effekt für die Getränkeindustrie befürchtet Bätzing nicht. „Wir wollen Piktogramme auf dem Etikett, so wie es sie in Frankreich gibt“, sagte sie. In Frankreich seien die Piktogramme etwa fingernagelgroß. „Wir führen Gespräche, auch mit der Getränkeindustrie. Ich würde auch eine freiwillige Lösung sehr begrüßen“, sagte Bätzing. Wenn es nach ihr ginge, würden die Piktogramme noch in dieser Legislaturperiode eingeführt. 

Frauke Böger

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