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Ein von der Polizei beschlagnahmter Drucker mit gefälschten 50-Euro-Scheinen.

© dpa/Daniel Karmann

Als die Polizei eintraf, liefen die Drucker noch: Ermittler fassen wohl größten aktiven Geldfälscher Deutschlands

Bei einem Einsatz in Wuppertal entdeckte die Polizei eine „top ausgestattete“ Werkstatt. Dort soll ein 32-Jähriger im großen Stil Falschgeld produziert und dann via Telegram verkauft haben.

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Er selbst bezeichnete sich nach Angaben der Polizei als „Marktführer“ in der deutschsprachigen Geldfälscher-Szene. Doch lange war nicht bekannt, wer sich hinter dem Pseudonym versteckte. Nun haben ihn Ermittler in Bayern und Nordrhein-Westfalen identifiziert und gefasst.

Der 32-Jährige wurde am 20. Oktober im nordrhein-westfälischen Wuppertal festgenommen, wie die Polizei im bayerischen Ingolstadt mitteilte. „Der vorliegende Fall ist ein großer Ermittlungserfolg“, sagte der Erste Kriminalhauptkommissar Thomas Lamnek.

Der Festgenommene soll seit 2023 zusammen mit seiner 40-jährigen Lebensgefährtin mehr als 300.000 Euro Falschgeld hergestellt und unter einem Pseudonym über das Internet und den Messengerdienst Telegram in Umlauf gebracht haben, sagte Lamnek.

Demnach konnten die Fahnder nach monatelanger, akribischer Spurensuche die Fälscher-Werkstatt ausheben und das Paar festnehmen. Die beiden wurden auf dem Weg in ihre „offiziellen Arbeitsstätten“ gestellt, wie die Polizei erklärte.

Im Wagen des Mannes fanden die Ermittler 333 falsche 50-Euro-Scheine, die teils noch nicht vollständig auf Maß geschnitten waren. In der Wohnung des Mannes entdeckten die Ermittler zudem eine „top ausgestattete“ Werkstatt.

Drucker waren beim Polizeizugriff noch in Betrieb

Die 13 vorgefundenen Drucker liefen zum Zeitpunkt des Zugriffs teilweise noch und warfen seitenweise Falschgeldbögen aus, erklärten die Ermittler.

Bei der Pressekonferenz in Ingolstadt wurden gefälschte – von der Polizei beschlagnahmte – 50-Euro-Scheine präsentiert.

© dpa/Daniel Karmann

Die Geräte wurden beschlagnahmt, ebenso Falsifikate im Nennwert von rund hunderttausend Euro. Zwei Fahrzeuge und weitere Gegenstände wurden zudem als sogenannter Vermögensarrest beschlagnahmt.

Auf der Pressekonferenz hat die Polizei einige Beweismittel aus der Fälscher-Werkstatt aufgebaut, darunter einen der 13 Drucker, ein Schneidebrett und Falschgeld.

Fälscher-Werkstatt mit 13 Druckern

Auf die Spur waren die Fahnder dem Duo im Zuge von Ermittlungen gegen vier Verdächtige gekommen, die etwa 31.000 Euro Falschgeld in Bayern – in Ingolstadt, Augsburg, München und Regensburg – in den Umlauf gebracht haben sollen.

Das Landgericht Ingolstadt hatte drei von ihnen im September wegen banden- und gewerbsmäßiger Geldfälschung rechtskräftig verurteilt. Die Blüten stammten laut Polizei von den nun festgenommenen Verdächtigen.

Dass die Verdächtigen so lange nicht aufflogen, liegt den Ermittlern zufolge auch an deren Unauffälligkeit. „Sie haben sich sehr bedeckt gehalten“, sagte Lamnek. Der 32-Jährige habe als Kfz-Lackierer gearbeitet, die 40-Jährige als Verwaltungsangestellte.

Bundesbank stuft Qualität der Blüten als gut, aber nicht hervorragend ein

„Wir gehen davon aus, dass er sich das selbst beigebracht hat“, sagte Oberstaatsanwältin Petra Osthoff zu der Frage, woher der Mann seine Fälschungskenntnisse habe. Er sei ein geschickter Bastler und Handwerker, die Blüten seien mit der Zeit immer besser geworden.

Wenn man die auf der Pressekonferenz gezeigten Blüten in die Hand nimmt, merkt man aber schon einen Unterschied zu echten Banknoten: Das Papier ist etwas fester, das Wasserzeichen dauerhaft sichtbar. Die Bundesbank habe die Qualität der gefälschten Euro-Scheine als gut eingestuft, aber nicht als hervorragend, sagte Osthoff.

Trotz der vielen eingebauten Sicherheitsmerkmale bei den Euro-Scheinen steigen den Ermittlern zufolge die Fälle von Falschgeldkriminalität. Das Geschäft scheine sehr lukrativ zu sein, es gebe viele Nachahmer in der Szene, sagte Osthoff.

So hat die Deutsche Bundesbank nach eigenen Angaben im Jahr 2024 rund 72.400 falsche Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen – 28 Prozent mehr als im Vorjahr. (dpa, AFP)

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