zum Hauptinhalt

Panorama: Angeklagte in Indien schwer belastet

Erster Prozesstag im Vergewaltigungsfall.

Neu Delhi - Im Fall der nach einer brutalen Vergewaltigung gestorbenen jungen Inderin verfügt die Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben über eindeutige Beweise gegen die fünf unter Mordanklage stehenden mutmaßlichen Täter. DNA-Tests hätten ergeben, dass auf Kleidung der Angeklagten gefundenes Blut von der 23-jährigen Studentin stamme, sagte ein Staatsanwalt am Samstag zu Prozessbeginn vor einem Gericht in Neu Delhi. Zudem seien Besitztümer der jungen Frau und ihres Freundes bei den Männern gefunden worden. Die 19 bis 35 Jahre alten Männer sind der Vergewaltigung und des Mordes angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen, die Medizinstudentin und ihren 28-jährigen Freund am 16. Dezember in einem Bus in Neu Delhi misshandelt, die Frau vergewaltigt und mit einer Eisenstange traktiert sowie beide später aus dem fahrenden Bus geworfen zu haben. Die Frau erlag vor einer Woche ihren Verletzungen. Das Gericht entschied, dass die Angeklagten am Montag erstmals vor Gericht erscheinen sollten. Die Polizei hat ihre Reaktion auf die Vergewaltigung einer Studentin verteidigt. Nach Eingang des Notrufs seien nur vier Minuten bis zum Eintreffen der ersten Streife vergangen, sagte ein Sprecher. Die Beamten hätten die Frau und ihren ebenfalls attackierten Begleiter binnen 24 Minuten ins Krankenhaus gebracht. Ihr Begleiter hatte am Freitag im Fernsehen schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben. Seiner schwer verletzten, nackten Freundin sei fast eine Stunde lang niemand zu Hilfe gekommen, sagte der Mann.

Der brutale Übergriff hatte in Indien Empörung und Entsetzen ausgelöst und führte zu einer heftigen Debatte über sexuelle Gewalt. Kritiker werfen Politik, Justiz und Polizei vor, nicht hart genug gegen Vergewaltigungen vorzugehen und die Täter oft straflos davonkommen zu lassen. AFP/rtr

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false