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Panorama: Angst macht Blut dick

Starke Panikattacken können Thrombosen auslösen

Zürich - Bei vielen Menschen bedarf es keines Horrorfilms, um Angstzustände hervorzurufen. Dass Panikattacken verheerende Auswirkungen auf den Körper haben können, die im Blut nachweisbar sind, fanden Wissenschaftler der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich in einer Studie heraus. So ermittelten Dr. Roland Känel und seine Kollegen in einer Untersuchung in zwei deutschen Unternehmen, dass starke Angstzustände die Blutgerinnung verstärken und dadurch Thrombosen auslösen können.

Insgesamt wurden 691 Probanden mit einem Durchschnittsalter von 40 Jahren untersucht. 83 Prozent waren Männer, schrieben die Forscher in dem Fachmagazin „Psychotherapy and Psychosomatics“ (Ausg. 73, Nr. 6, S. 353). Auf einer Vier-Punkte-Skala sollten die Teilnehmer angeben, wie oft sie in den vorangegangenen Wochen starke Angstgefühle oder Panikattacken verspürten. Anschließend wurde der Gehalt verschiedener Gerinnungsfaktoren im Blut der Probanden untersucht. Bei Personen, die von häufigen bis sehr häufigen Panikgefühlen geplagt wurden, war der Gehalt an Spaltprodukten des Proteins Fibrin erhöht und der Gehalt an Fibrinogen, dem Vorläufer des Fibrins, reduziert.

Aus Fibrinogen entsteht während der Blutgerinnung Fibrin, das sich vernetzende Ketten bildet und somit zur Verdickung des Blutes führt. Die Ergebnisse der Studie lassen vermuten, dass es bei starken Panikattacken zu einem erhöhten Fibrinumsatz kommt. Jedoch müsse in weiteren Studien nachgewiesen werden, ob diese Vorstufe der Blutgerinnung auch zu einem erhöhten Herzinfarktrisiko bei Angstzuständen führt.

Henrike Pietzsch

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