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Ein Mann in Boston befreit sein Auto vom Schnee.

© dpa

Arktische Kälte vorausgesagt: Zwölf Tote bei Wintersturm in den USA

Kaum haben die Amerikaner sich aus den Schneemassen befreit, werden mehrere Bundesstaaten erneut in eine dicke Winterdecke gehüllt. Die Bilanz: Zwölf Tote, gestrichener Schulunterricht und Stromausfälle.Selbst den Super-Bowl-Champions fährt das Wetter in die Parade.

Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche hat ein Wintersturm zu schweren Schneefällen im Mittleren Westen und im Nordosten der USA geführt. Die Unwetterfront „Linus“ reichte von Chicago bis Boston. Mindestens zwölf Menschen kamen seit Sonntag vor allem bei wetterbedingten Autounfällen an der Ostküste oder im Mittleren Westen ums Leben, wie der TV-Sender NBC berichtete. CNN sprach von mindestens zehn Toten. Zeitweise waren - wie bei fast jedem schweren Sturm in den USA - Zehntausende Menschen ohne Strom.

Stellenweise gingen innerhalb von 24 Stunden bis zu 45 Zentimeter Neuschnee nieder, wie NBC meldete. Tausende Flüge mussten am Montag gestrichen oder umgeleitet werden. Am Dienstagmorgen (Ortszeit) verzeichnete das Flugportal Flightaware.com nur noch rund 500 annullierte Flüge. Am stärksten traf es die Airports in New York, Boston, Chicago und Newark (New Jersey). Die Website unterscheidet allerdings nicht zwischen wetterbedingten und technischen oder anders bedingten Flugausfällen.

Boston verzeichnete mit mehr als 86 Zentimetern in sieben Tagen die schneereichste Woche seit 1891, wie der Wetter-Sender „The Weather Channel“ berichtete. In Detroit fiel demnach so viel Schnee wie seit 40 Jahren nicht, für Chicago wurde der fünftstärkste Schneesturm seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vermeldet.

„Wir haben eine Menge Übung“, sagte Joseph Petty, Bürgermeister von Worcester dem Sender CNN. Die Gemeinde im Staat Massachusetts hatte sich mit 1,20 Metern Schnee über die vergangene Woche den Titel „Schnee-Hauptstadt Nummer 1“ verdient. In New London im Staat Connecticut öffneten die Schulen am Dienstag zum ersten Mal seit einer Woche, sagte Bürgermeister Daryl Justin Finizio CNN. Auf die Schneemassen sollte am Dienstag und Mittwoch eine arktische, „bittere Kälte“ folgen, prognostizierten die Meteorologen vom Nationalen Wetterdienst. Der Schneesturm zog in Richtung Kanada ab.

Die Behörden gaben Warnungen vor gefrierendem Regen von New York bis Boston aus, der Wetterdienst warnte vor Blitzeis. Autofahrer mussten sich wegen glatter Straßen auf Behinderungen einstellen. Im Bundesstaat Ohio starb ein Mann an einem Herzinfarkt, nachdem er vor seinem Haus Schnee geschippt hatte. In Iowa erfror am Sonntagabend (Ortszeit) eine 67-Jährige, die bei eisigen Temperaturen im Garten ausharrte.

Erst vergangene Woche hatte Schneesturm „Juno“ weite Teile der Ostküste lahmgelegt. In Boston sollten die Schulen am Dienstag geschlossen bleiben, Angestellte im öffentlichen Dienst mussten laut „Boston Globe“ erst um 11 Uhr im Büro erscheinen. Auch die Sieger-Parade für die New England Patriots, die am Sonntag das Finale der amerikanischen Football-Liga NFL gewonnen hatten, wurde dort wegen des Wetters von Dienstag auf Mittwoch verschoben. (dpa)

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