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Der Fund von drei Leichen in einer Pension in Passau beschäftigt die Ermittler.

© dpa/Matthias Schrader

Update

Armbrust-Tote in Passau: Ermittler finden am Tatort zwei Testamente

Im Fall der insgesamt fünf Toten im Armbrust-Fall sind Details bekannt geworden. Laut Obduktion starben drei Menschen durch Pfeile.

Im Fall der drei in einer Passauer Pension mit Armbrustpfeilen getöteten Menschen liegt ein vorläufiges Obduktionsergebnis vor. Demnach wurden der Mann und die Frau, die gemeinsam in einem Bett lagen, jeweils durch einen Schuss ins Herz getötet, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Passau am Dienstag sagte. Bei der 30-Jährigen, die in dem Zimmer auf dem Boden lag, sei ein Schuss in den Hals sofort tödlich gewesen.

Die Staatsanwaltschaft geht von Tötung auf Verlangen beziehungsweise Suizid aus. Es gebe weiterhin keine Hinweise darauf, dass eine vierte Person an dem Geschehen beteiligt gewesen sein könnte. Es deute alles darauf hin, dass die 30-Jährige erst die beiden anderen und dann sich selbst erschossen habe. Man könne das Geschehen auch als erweiterten Suizid betrachten.

Die beiden Leichen im Bett hätten weitere Pfeile aufgewiesen, die den Erkenntnissen nach jedoch erst nach den tödlichen Schüssen ins Herz abgeschossen worden seien. Bei keiner der drei Leichen gebe es Kampf- oder Abwehrspuren. Zudem seien in dem Pensionszimmer zwei Testamente gefunden worden, die von den beiden im Bett liegenden Personen stammten, sagte der Sprecher.

Die genauen Todesumstände sind weiterhin unklar. Mitarbeiter der Pension hatten am Samstag den 53-jährigen Mann und zwei 33 und 30 Jahre alte Frauen tot in einem Zimmer gefunden. Die Ermittler stellten drei Armbrüste sicher.

Am Montag entdeckten Ermittler dann in der Wohnung der 30-Jährigen in Wittingen in Niedersachsen zwei Leichen. Bei den beiden toten Frauen wurden laut Polizei keine Armbrüste oder Pfeile gefunden. Eine der beiden Frauen soll die Lebenspartnerin der in Passau gestorbenen 30-Jährigen gewesen sein.

Bei den beiden im Zuge der Ermittlungen zu dem Passauer Fall in Niedersachsen gefundenen Frauenleichen sollte am Dienstagnachmittag das Obduktionsergebnis veröffentlicht werden. Da äußerlich keine Feststellungen zur Todesursache zu treffen gewesen seien, seien die Ermittler sehr gespannt darauf, sagte ein Polizeisprecher.

Eine der tot aufgefundenen Frauen war die 35 Jahre alte Lebensgefährtin der in Passau tot aufgefundenen 33-Jährigen. Die beiden wohnten erst seit Kurzem zusammen in der Wohnung im niedersächsischen Wittingen. Bei der zweiten tot aufgefundenen Frau handelt es sich um eine 19-Jährige, die ebenfalls aus Wittingen stammt.

In welchem Verhältnis diese zu der 35-Jährigen stand, sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher in Gifhorn. Polizisten hatten die Leichen entdeckt, als sie die Lebensgefährtin über den Tod der 33-Jährigen informieren wollten. (dpa)

Hier gibt es Hilfe

Haben Sie dunkle Gedanken? Wenn es Ihnen nicht gut geht oder Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie sich melden können.

Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.

Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen finden Sie unter: www.telefonseelsorge.de

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