Aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima wird ein neuer Vorfall gemeldet. Es bestehe die Gefahr, dass ein Prozess der Kernspaltung eingesetzt habe, teilte die Betreiberfirma Tepco am Mittwoch mit. Deshalb sei damit begonnen worden, Borsäure in den Reaktor 2 der Anlage einzuleiten. Temperatur, Druck und radioaktive Strahlung hätten sich aber nicht wesentlich verändert.
Kernspaltung erfolgt normalerweise in kontrollierter Form in Atomreaktoren zur Energiegewinnung. Drei der sechs Reaktoren der Anlage in Fukushima wurden durch das verheerende Erdbeben vom 11. März und den anschließenden Tsunami schwer beschädigt. Die Sorge über eine mögliche unkontrollierte Kernspaltung war durch das
vermutete Auftreten der Gase Xenon 133 und Xenon 135 entstanden, Nebenprodukten einer atomaren Reaktion. Beide Substanzen haben eine kurze Halbwertzeit, so das eine mögliche Kernspaltung kürzlich erfolgt sein müsste.

Nach Angaben von Tepco war es in den vergangenen Monaten durch fortwährende Kühlung gelungen, die Temperatur im Reaktor 2 auf unter hundert Grad zu senken - eine der Bedingungen für die angestrebte kalte Abschaltung, bei der die Temperaturen allmählich sinken, ohne dass atomare Reaktionen stattfinden.
Durch die Naturkatastrophe vom 11. März starben rund 20.000 Menschen oder wurden als vermisst gemeldet. Zehntausende Menschen mussten die verstrahlten Gebiete rund um Fukushima verlassen. (AFP)
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