zum Hauptinhalt
Festgefahren: Das 51 000-Tonnen-Schiff "Hoegh Osaka" liegt bewegungsunfähig auf einer Sandbank zwischen der Isle of Wight und dem englischen Festland.

© dpa

Auf Sandbank geparkt: Autofrachter steckt vor England fest

Schon wieder zwei Schiffsunglücke: Die Besatzung hat einen Transporter vor der Isle of Wight absichtlich auf Grund laufen lassen. Vor Schottland kenterte ein anderer Frachter. Die Suche nach acht Vermissten blieb dort erfolglos.

Eine Serie von Schiffsunglücken prägt den Jahreswechsel. Neuerdings lockt ein Autofrachter auf einer Sandbank Schaulustige und Touristen vor der englischen Südküste an. Wie die örtliche Polizei per Facebook mitteilte, sind die Parkplätze an der Küste nahe der Unglücksstelle ziemlich voll, weil das schief im Wasser hängende, 180 Meter lange Schiff so viele Menschen anzieht.

Rettungskräfte in der Nacht von Samstag auf Sonntag etwa 25 Besatzungsmitglieder per Hubschrauber und Rettungsboot in Sicherheit gebracht, nachdem die „Höegh Osaka“ in der Meerenge zwischen der Isle of Wight und dem Festland auf Grund gelaufen war. Der Frachter hat 1400 Autos und Baumaterial an Bord, die nach Bremerhaven gebracht werden sollten.

Die Mannschaft habe das Schiff absichtlich aus der Fahrrinne gelenkt, weil es sich kurz nach der Abfahrt in Southampton aus unbekannten Gründen zur Seite geneigt habe, teilte die Betreiberfirma Höegh Autoliners mit. Der Schiffsverkehr werde nicht behindert und das Wasser nicht verschmutzt, berichtete die Küstenwache.

Experten arbeiten nun an einem Plan zur Bergung des vor England auf Grund gelaufenen Autofrachters. Ein Team sei an Bord und versuche zu ermitteln, wie das 51 000 Tonnen schwere Schiff am besten zu bewegen sei, sagte ein Sprecher der Betreiberfirma am Montag. „Im Moment haben wir noch keine Ahnung“.

Zementfrachter vor Schottland gesunken

Unterdessen haben haben Rettungskräfte vor der schottischen Küste die Suche nach acht vermissten Seeleuten aufgegeben. Dort war am Freitag der Frachter "Cemfjord" bei stürmischem Wetter gekentert. Mit Hubschraubern und einem Flugzeug hatten die Helfer am Sonntag bis zum Einbruch der Dämmerung nach sieben Männern aus Polen und einem Philippiner gesucht.

Die Besatzung hatte einem Sprecher der Hamburger Reederei Brise zufolge zuletzt am Freitag zur Mittagszeit ein Signal abgegeben, aber danach keinen Notruf abgesetzt. Das 83 Meter lange Schiff war mit 2000 Tonnen Zement aus Dänemark beladen und auf dem Weg nach Runcorn bei Liverpool an der britischen Westküste. Die Besatzung einer Passagierfähre hatte am Samstag den Rumpf des Frachters 24 Kilometer nordöstlich der schottischen Hafenstadt Wick umgedreht im Wasser entdeckt. Am Sonntag versank das Schiff und war nicht mehr zu sehen.

Der Reederei zufolge war die „Cemfjord“ noch 2014 ohne Beanstandungen inspiziert worden. Erst zum Jahresende hatte ein schwerer Brand auf der Adria-Fähre "Norman Atlantic" die Welt in Atem gehalten. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false