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Panorama: Augengrippe verbreitet sich immer mehr

Die Entzündung ist hoch ansteckend.

Leipzig - Es beginnt mit einer Augenrötung und einer Schwellung von Bindehaut und Lymphknoten. Die Augen jucken und brennen, und es fühlt sich an, als sei ein Fremdkörper darin. Eine durch Adenoviren ausgelöste Augenentzündung, auch „Augengrippe“ genannt, ist nicht nur sehr unangenehm, sondern auch hoch ansteckend. Mediziner registrieren in Deutschland seit einiger Zeit einen Anstieg der Fälle. Während in den Vorjahren überwiegend nur sporadische Erkrankungen auftraten, kam es im Winter 2011/2012 gleich zu drei großen Ausbrüchen in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen. 2011 meldeten die Behörden insgesamt 674 Fälle. Im vergangenen Jahr waren es laut Robert-Koch-Institut (RKI) mehr als 2040 Fälle. „Es ist nach wie vor unklar, warum es zu solch einer Häufung von Ausbrüchen gekommen ist“, sagt RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher. Ausgangspunkt seien häufig Augenarztpraxen und Augenkliniken gewesen. Nach Ansicht der Gesellschaft für Virologie (GfV) könnten „Fehler und Nachlässigkeiten“ bei der Hygiene in den Praxen und Kliniken zu der großen Zahl von Krankheitsfällen beigetragen haben.

Die Viren werden nicht nur durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen, sondern auch über verunreinigte Untersuchungsinstrumente, Augentropfen und Handtücher. Womöglich habe der derzeit vorherrschende Adenovirus-Typ 8 besonders krank machende Eigenschaften, erklärten die Virologen. Meist unbewusst reiben sich die Betroffenen die Augen. Die Adenoviren werden dann auf Gegenstände geschmiert oder beim nächsten Handschlag weitergegeben. Eine Schutzimpfung gibt es nicht. AFP

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