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Ausgezeichnet: Ein Stern leuchtet über Tim Raue

Der Michelin kürt fünf neue Zwei-Sterne-Köche. Für den dritten Stern hat es den Kritikern dieses Mal aber in keinem Restaurant gut genug geschmeckt.

Große Erleichterung im neuen Restaurant „Tim Raue“ in der RudiDutschke-Straße in Kreuzberg: Der experimentierfreudige Küchenchef hat seinen Michelin-Stern beim Umzug aus dem „Ma“ im Adlon-Palais nicht nur behaupten können, sondern er wird auch in der neuen Ausgabe des Restaurantführers wieder als Hoffnungsträger für einen zweiten Stern genannt.

In ganz Deutschland hat der Michelin diesmal kein neues Restaurant mit drei Sternen finden können – es sind nach wie vor insgesamt neun. Lediglich Thomas Bühner in Osnabrück, der seit Jahren am häufigsten genannte Kandidat, ist erneut Hoffungsträger für den dritten. Fünf neue Restaurants mit zwei Sternen gibt es in diesem Jahr: Das „Sterneck“ in Cuxhaven (Marcus Kebschull), das „Fährhaus“ in Sylt (Alessandro Pape), „Belle Epoque“ in Travemünde (Kevin Fehling), „Villa Rothschild“ in Königstein (Christoph Rainer) und Brenners Parkhotel in Baden-Baden (Andreas Krolik).

Abwertungen gab es in der Zwei- und Drei-Sterne-Kategorie nicht. Über die Ein-Sterne-Kategorie war am Dienstag nur bekannt, dass die Zahl der betreffenden Betriebe insgesamt um zwölf auf 237 gewachsen ist, was angesichts einer Streichung von 14 Betrieben einen ungewöhnlich hohen Zuwachs von 26 bedeutet. Die Hälfte der Streichungen hängt mit der Schließung des jeweiligen Restaurants zusammen – so hat die Hamburger TV-Köchin Cornelia Poletto ihr Restaurant aufgegeben.

Der Chefredakteur der deutschen „Michelin“-Ausgabe, Ralf Flinkenflügel, lobte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa das hohe Niveau der deutschen Spitzengastronomie. „Es ist die Tendenz der letzten Jahre, dass Regional- und Bioprodukte in den Vordergrund treten“, sagte er. Der „überzogene Trend“ der spanischen Molekularküche sei vorbei, aber einige der modernen Kochtechniken würden weiter verwendet. „Ich finde es gut, dass die Köche neue Wege gehen und Neues ausprobieren.“

Die Zahl der deutschen Sterne-Restaurants habe in fünf Jahren um 51 zugenommen, sagte Flinkenflügel. Besonders stark war der Zuwachs in der Spitze – 32 Köche haben zwei oder drei Sterne, 1996 waren es nur 19. Weitaus die meisten Sterne-Restaurants gibt es weiter in Baden-Württemberg (54) vor Bayern und Nordrhein-Westfalen (je 37). Unter den Großstädten liegt Berlin mit 12 Sterne-Restaurants vorn, gefolgt von Hamburg (11) und München (10). Mit jeweils zwei Drei-Sterne-Restaurants glänzen weiter Baiersbronn und Bergisch Gladbach.

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