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Bad Reichenhall: 15. Todesopfer identifiziert

Aus den Trümmern der eingestürzten Eissporthalle in Bad Reichenhall ist in der Nacht zum Donnerstag auch die noch vermisste 40-jährige Frau tot geborgen worden. Die Suche geht noch weiter, obwohl alle Vermissten gefunden wurden.

Bad Reichenhall - Das Unglück hat insgesamt 15 Todesopfer gefordert. Nach Angaben von Landrat Georg Grabner soll durch die fortgesetzte Suche sichergestellt werden, dass sich in dem Gebäude keine weiteren Menschen befinden, die bisher nicht als vermisst gemeldet wurden. Dann erst soll der Katastrophenalarm aufgehoben werden. Zugleich geht die Diskussion um mögliche Bauschäden an der Eissporthalle sowie Versäumnisse der Verantwortlichen weiter. Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen fahrlässiger Tötung.

Nach einem 2003 erstellten Gutachten habe keine Einsturzgefahr bestanden, sagte Oberbürgermeister Wolfgang Heitmeier (Freie Wähler) am Donnerstagmorgen. Er zitierte aus dem von einem örtlichen Ingenieurbüro für Bauwesen angefertigten Papier, wonach die Tragfähigkeit des Daches trotz Wasserschäden nicht beeinträchtigt war.

Das letzte der 15 Opfer wurde am frühen Donnerstagmorgen nicht durch Suchhunde, sondern von Einsatzkräften gefunden. Sie entdeckten die Leiche beim Graben in einem Schneehaufen. Bei Scheinwerferlicht setzten sie ihre Arbeit auch danach fort. Mehr als 200 Helfer waren am Donnerstagmorgen weiter damit beschäftigt, die Trümmer mit Spezialbaggern beiseite zu räumen. «Es sind noch immer Flächen nicht abgesucht», berichtete Landratsamtssprecher Christian Abreß. Unter anderem die Einsturzgefahr hatte dies bisher verhindert. «Wir hoffen, dass wir es heute schaffen, die Arbeiten gehen jetzt relativ zügig voran.»

Die meisten der 15 Todesopfer sind Kinder und Jugendliche. Außerdem starben in der eingestürzten Eissporthalle drei erwachsene Frauen. 34 Menschen wurden verletzt. 18 mussten in Krankenhäusern gebracht werden, 13 von ihnen waren am Donnerstag noch immer in stationärer Behandlung. Mittlerweile wurden 14 der 15 Opfer obduziert.

Kriseninterventions-Teams betreuten auch am Donnerstag Angehörige der Opfer und kümmerten sich um die Einsatzkräfte. «Es ist eine enorm schwere Belastung auch für die Helfer», sagte Abreß. Mehr als 4000 Menschen haben sich bisher in ein Internet-Kondolenz-Buch eingetragen, die Beileidsbekundungen kommen aus allen Teilen Deutschlands und aus der ganzen Welt. (tso/dpa)

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