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Panorama: Bahn dementiert derartige Pläne - Gemeinsame Aktion mit Kassen Weight Watchers und Pixelpark

Einen ICE-Zuschlag für Personen, die mehr als 100 Kilogramm wiegen, plant die Deutsche Bahn AG zum Beginn des neuen Winterfahrplans. Das geht aus einem internen Papier hervor, das am Freitag mehreren Zeitungen zugespielt wurde.

Einen ICE-Zuschlag für Personen, die mehr als 100 Kilogramm wiegen, plant die Deutsche Bahn AG zum Beginn des neuen Winterfahrplans. Das geht aus einem internen Papier hervor, das am Freitag mehreren Zeitungen zugespielt wurde. Eine Sprecherin der Bahn dementierte auf Nachfrage, dass ein derartiger Plan existiere. Sie räumte aber ein, dass in der letzten Vorstandssitzung über eine gemeinsame Aktion mit der internationalen Selbsthilfegruppe Weight Watchers sowie der Betriebs- und Innungskrankenkassen und der Berliner Multi-Media-Agentur Pixelpark beraten wurde. Über den Inhalt der Beratungen sei aber unter allen Beteiligten Stillschweigen vereinbart worden.

In dem internen Schreiben heißt es, dass eine neue schmalere Bestuhlung der ICEs geplant sei, bei der eine zusätzliche Sitzreihe eingebaut werden könne. Gleichzeitig soll eine begrenzte Anzahl der alten Bestuhlung erhalten bleiben. Für sie wird ein Zuschlag von sechs Mark pro Fahrgast erhoben.

Die Krankenkassen und die Selbsthilfeorganisation Weight Watchers unterstützten diese Aktion mit einer gemeinsamen Werbekampagne, heißt es in dem Papier. Mit dieser Kampagne solle deutlich gemacht werden, dass es sich bei dieser Aktion nicht um eine Diskriminierung Übergewichtiger handele. Vielmehr solle ein Anreiz geschaffen werden, dass Betroffene ihr gesundheitlich belastendes Essverhalten überdenken. Die Organisation Weight Watcher werde mit Inkrafttreten des Winterfahrplans Ernährungsberater durch die Züge schicken, die Passagiere ansprechen und ihnen unentgeltlich eine Ernährungsberatung anbieten. Der geplante Zuschlag soll den Namen "Weight Voucher" tragen, ein "Gutschein für ein gesünderes Gewicht", wie es in dem Papier heißt.

Die Berliner Multi-Media-Agentur Pixelpark soll für einen großen Auftritt der Aktion im Internet zuständig sein. Nach Bekanntwerden des Projekts ist die Pixelpark-Aktie um 6,75 Punkte auf 123 Euro gesunken. Offenbar wird die Zusammenarbeit des Unternehmens mit der Deutschen Bahn AG von den Aktionären mit Skepsis beurteilt.

Die Bahnsprecherin bestätigte gestern andere Angaben in dem Papier. Danach sollen Mitarbeiter der Bahn künftig angehalten werden, bei Dienstreisen auf Mietwagenservice und Fluggesellschaften zurückzugreifen. Die Sprecherin bestritt aber, dass als Grund für diese Empfehlung angegeben wurde, dass Mietwagen und Flugzeug billiger seien, als die Bahn. Genau dies wurde aber in dem internen Papier als Begründung genannt.

os, kek

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