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Bahnunglück: ICE in Schweizer Bahnhof entgleist

Beim Schweizer Bahnhof Thun ist am Morgen ein deutscher ICE entgleist. Acht Menschen wurden verletzt, darunter der deutsche Lokführer. Die Unfallursache ist noch nicht bekannt.

Bern/Thun - Trotz hohen Sachschadens ist der Zusammenprall eines deutschen ICE mit zwei Schweizer Rangierloks am Freitagmorgen beim Bahnhof Thun weitgehend glimpflich verlaufen. Lediglich sieben Zugpassagiere und der deutsche ICE-Lokführer wurden leicht verletzt. Bereits am Mittag konnten sie das Krankenhaus wieder verlassen. «Da sind Schutzengel mitgefahren», sagte ein sichtlich erleichterter Bahnverantwortlicher. Die Ursache des Unfalls war zunächst unklar. Auf jeden Fall hätte einer der Lokführer nicht auf die Strecke fahren dürfen, hieß es in Thun.

Der ICE kam aus Interlaken und war auf dem Weg nach Basel mit Ziel Berlin. Kurz vor dem Bahnhof Thun prallte er mit deutlicher Geschwindigkeit auf die Rangierloks, die an Güterwagen angekoppelt werden sollten. Der vordere Triebkopf des ICE wurde zerstört, eine der Rangierlos zurück geworfen und ebenfalls schwer beschädigt. Fast alle zwölf Waggons entgleisten.

Die Unglücksstelle passieren die Züge normalerweise mit einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern. Eine Untersuchung soll auch klären, wie schnell der ICE wirklich war. «Das war Glück im Unglück», sagte ein Bahnvertreter. Die Übergänge zwischen den ICE-Waggons wirkten als Puffer und hätten sicherlich schwereres verhütet. Auf freier Strecke hätte ein solcher Zusammenstoß weitaus größere Folgen gehabt.

Wie viele Passagiere sich in dem ICE befanden, war nicht genau bekannt. In der Regel sei der Zug mit rund 250 Personen besetzt, sagte ein Sprecher, darunter auch viele Deutsche. Die Bahnstrecke Thun-Spiez war unterbrochen. Reisenden in Richtung Italien empfahl die SBB, über Lausanne zu fahren. Die Deutsche Bahn hat eine Hotline für Reisende und Angehörige eingerichtet: 0800 722 233. Weitere Informationen gibt es auch im Internet (www.sbb.ch/press). (tso/dpa)

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