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Eine Frau in Bangladesch schläft mit ihrem kleinen Sohn auf dem Bahnsteig. Eine Ziege läuft vorbei.

© dpa

Bangladesch: Regierung stellt Oppositionsführerin den Strom ab

Die Regierung von Bangladesch hat der Oppositionsführerin den Strom abgestellt. Deren Anhänger blockieren seit Monaten Verkehrsmittel, um ihre erbitterte Rivalin von der Macht zu verdrängen.

Die Behörden in Bangladesch haben der Oppositionsführerin Khaleda Zia den Strom abgestellt, um sie zur Aufgabe einer Blockade der Verkehrsmittel zu zwingen. Das Fernsehen zeigte, wie ein Techniker das Stromkabel vor dem Büro durchtrennte, in dem Zia seit Beginn der Proteste ihrer Partei Anfang Januar wohnt. Der Privatsender Channel 24 berichtete, auch ihre Internet-, Fernseh- und Telefonkabel seien durchtrennt worden. Ein Sprecher von Zias Bangladesh Nationalist Party (BNP) sagte, die 69-Jährige sei "schockiert und überrascht". Der Schifffahrtsminister Shahjahan Khan hatte laut Presseberichten am Freitagabend bei einer Kundgebung gedroht, Zia in ihrem Büro auszuhungern. "Selbst das Essen, das Ihnen von ihren Parteimitarbeitern gebracht wird, wird nicht mehr Ihr Zimmer erreichen. Sie werden dort ohne Essen sterben müssen", sagte Khan. Zia sitzt in dem Büro in der Hauptstadt Dhaka fest, seit sie zum ersten Jahrestag einer umstrittenen Wahl am 5. Januar mit Massenprotesten gegen die Regierung ihrer erbitterten Rivalin Sheikh Hasina gedroht hatte.

Erbitterte Feindschaft zweier Frauen

Zias Anhänger blockieren seit Wochen den Straßen-, Schienen- und Schiffsverkehr. Die Blockadeaktion führte zu fast 800 Brandanschlägen auf Fahrzeuge und Zusammenstößen mit der Polizei, bei denen fast 40 Menschen getötet wurden. Die BNP fordert die Abhaltung von Neuwahlen, nachdem sie aus Sorge vor Fälschungen die Parlamentswahl vergangenes Jahr boykottierte. Für Sonntag rief die BNP zu einem dreitägigen Generalstreik auf. Oppositionsführerin Zia und Ministerpräsidentin Hasina regieren Bangladesch seit drei Jahrzehnten im Wechsel und hegen eine erbitterte Feindschaft. (AFP)

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