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Panorama: Benzinpreise: Mehr als eine Mark pro Liter - In den USA ärgern sich Autofahrer über die Erhöhung

Die Liebe des modernen Autofahrers in den USA gilt seinem Benzin fressenden Sportfahrzeug. Doch den Asphalt-Cowboys wird neuerdings der Spaß am Allrad-Antrieb verdorben: Auch in den USA haben die Benzinpreise kräftig angezogen.

Die Liebe des modernen Autofahrers in den USA gilt seinem Benzin fressenden Sportfahrzeug. Doch den Asphalt-Cowboys wird neuerdings der Spaß am Allrad-Antrieb verdorben: Auch in den USA haben die Benzinpreise kräftig angezogen. Zwar ist die Steigerung von fast fünfzig Prozent gegenüber dem Vorjahr vor allem auf die Weltmarktpreise für Rohöl und die sinkenden Vorräte der Ölkonzerne zurückzuführen. Doch auch die Regierung ist in der Defensive, weil neue Umweltauflagen die Preise erhöhen.

In Chicago beherrscht das Thema die Titelseiten, seit der Preis für eine Gallone bleifreies Normalbenzin die Zwei-Dollar-Marke überschritten hat. Ein Liter Sprit kostete dort Ende vergangener Woche umgerechnet 1,09 Mark. "Meine Kosten haben sich verdoppelt", schimpft Renée Rogers, die jeden Tag 130 Kilometer zur Arbeit fahren muss.

Chicago gehört zu den Regionen mit hoher Luftverschmutzung, in denen am 1. Juni neue nationale Umweltbestimmungen in Kraft getreten sind. Dort muss das Benzin neuerdings anders gemischt werden, damit es beim Verbrennen weniger Schadstoffe frei setzt. Dazu wird der Treibstoff mit aus Mais gewonnenem Äthanol versetzt. Die Methode sei besonders kostspielig, argumentiert die Mineralöl-Industrie. Die US-Umweltbehörde EPA wittert hingegen falsches Spiel hinter den Spitzenpreisen. Sie bestellte Vertreter der Konzerne Anfang der Woche nach Washington und entsandte Kundschafter zur Überprüfung der Preise.

Die "Chicago Tribune" empfiehlt zum Trost den Blick auf den Aktienmarkt. Während Technologiewerte in den Keller rauschten, habe der Energiesektor in diesem Jahr an Wert gewonnen. Dies habe die Gewinnbilanz mancher Anlage gerettet. "Es gibt also Strategien, sich zur Wehr zu setzen, ohne sein Sportmobil gegen ein sparsameres Fahrzeug einzutauschen", riet die Zeitung unverbesserlichen Benzin-Verbrauchern.

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