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Filiz Gelowicz wurde im März 2011 unter großem Medieninteresse zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

© dapd

Bewährungsstrafe: Ulmer Terrorhelferin wird vorzeitig entlassen

Die Frau des Sauerland-Attentäters kommt wegen „positiven Verhaltens“ im Strafvollzug vorzeitig frei. Sie war im März 2011 wegen der Verbreitung von Terror-Propaganda und Unterstützung von Terrorgruppen zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden.

Die verurteilte Terrorhelferin Filiz Gelowicz kommt am Mittwoch kommender Woche vorzeitig aus dem Gefängnis. Nach Informationen der Hörfunkwelle SWR-Info entschied das Berliner Kammergericht, dass die Reststrafe der 30-jährigen Ulmerin zur Bewährung ausgesetzt wird. Grund für die vorzeitige Entlassung sei unter anderem ihr positives Verhalten im Strafvollzug. Die Bewährungszeit betrage drei Jahre, sagte ein Gerichtssprecher dem SWR zufolge. Filiz Gelowicz ist die Frau des Sauerland-Attentäters Fritz Gelowicz. Der Terrorist der Islamischen Dschihad Union wollte Anschläge in Deutschland verüben und wurde im März 2010 zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt. Seine Frau Filiz wurde im März 2011 unter großem Medieninteresse zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Sie hatte Terror-Propaganda verbreitet und Terrororganisationen mit Geld unterstützt.

In der Islamistenszene ist Filiz Gelowicz auch unter dem Namen Umm Sayfillah Al-Ansariyya bekannt. Dschihadistisch orientierte Salafisten um den Österreicher Mohamed Mahmoud alias „Abu Usama al-Gharib“ nutzten ihre Verurteilung für Propagandazwecke: Sie stilisierten sie zur Ikone der Dschihadisten-Bewegung und stellten sie als Justizopfer dar. Zudem beklagten sie angeblich unzumutbare Haftbedingungen und forderten in Predigten und auf eigens dafür eingerichteten Seiten auf der Internetplattform Facebook ihre Freilassung.

Im Internet tauchten während ihrer Haftzeit Briefe auf, die islamistische Internetaktivisten Filiz Gelowicz zuschrieben. Sie waren mit dem islamischen Alias-Namen von Filiz Gelowicz unterschrieben und teilweise handschriftlich verfasst. Darin war von „Erniedrigung in meiner Haftzeit“ die Rede. Einer der damaligen Verteidiger von Gelowicz, der Rechtsanwalt Hansgeorg Birkhoff, widersprach den Berichten. Filiz Gelowicz entband ihn danach von dem Mandat.

Ihr jetziger Rechtsbeistand, der Bonner Strafverteidiger Mutlu Günal, sagte dem SWR: „Frau Gelowicz möchte nun ein ganz normales Leben führen, sich Arbeit suchen und sich um ihren Ehemann kümmern.“ (dapd)

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