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Panorama: Bin Laden, Pornos und Gewalt

Immer mehr Schulen wollen Handy-Verbot

Tschetschenische Hinrichtungsszenen, Schlägereien, Pornos, Bin-Laden-Fotos – breit ist die Palette der Videos und Bilder, die sich Berliner Schüler gegenseitig per Handy in der Pause vorführen. Immer mehr Schulen beschließen deshalb Handy-Verbote auf dem Schulgelände. Dies hat jetzt auch CSU-Generalsekretär Markus Söder gefordert. Gestern nun erteilte ihm der Deutsche Philologenverband (DPhV) eine klare Absage. Söders Vorschlag sei „praxisfern und nicht durchsetzbar“, lautet die Einschätzung des Verbandes.

„Wenn wir jedes Medium und jede technische Errungenschaft, womit Missbrauch betrieben werden kann, gleich verbieten lassen, dann müssten wir nicht nur Handys an Schulen verbieten, sondern auch sämtliche Computer und alle schulischen Internetanschlüsse kappen“, betonte Heinz-Peter Meidinger, DPhV-Vorsitzender, in Berlin.

Das sehen die betroffenen Schulen anders. „Kinder brauchen einen Schutz- und Schonraum“, findet Werner Munk. Der Leiter der Kreuzberger Reinhardswald-Grundschule berichtet von einem alarmierenden Zwischenfall, der sich auf seinem Schulhof im Herbst ereignete: Ein Junge wurde von Mitschülern geschlagen, weil sie die Szene per Handy filmen wollten. „Das hat uns richtig geschockt“, sagt Munk. Die herbeigeholte Polizei fand auf den eingesammelten Handys der Sechstklässler jede Menge Gewaltsequenzen und auch Bin-Laden-Abbildungen. Anschließend war es nicht mehr schwer, auch die Eltern für ein Handy-Verbot an der Schule zu gewinnen, berichtet der Schulleiter. sve

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