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Panorama: Biographie: Das Leben des Bing

Zugespitzt lässt sich sagen, dass der Pop am 2. Mai 1903 in Tacoma, Washington, das Licht der Welt erblickte.

Zugespitzt lässt sich sagen, dass der Pop am 2. Mai 1903 in Tacoma, Washington, das Licht der Welt erblickte. Er hatte schon bei seiner Geburt auffallend große Ohren, seinen Eltern nannten ihn Harry Lillis, aber berühmt werden sollte er unter dem Vornamen Bing. B-I-N-G, vier Buchstaben, die zu einem Pseudonym für männlichen Sex-Appeal, für die Kunst des Croonens, für den Swing als Daseinsform wurden. Denn dieser Bing Crosby war der größte Entertainer mindestens der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit ihm fing das Zeitalter des modernen Showbizz überhaupt erst an. Ab 1927 brachte er 396 Platten in die Charts, er hatte 38 Nummer-Eins-Hits, und wenn er ab 1935 in seiner eigenen Radioshow auftrat, saßen regelmäßig 50 Millionen Amerikaner vor ihren Empfängern. Erst Plattenaufnahmen, dann Radio, dann Hollywood: Crosby schuf das role-model, dem Sinatra, Elvis und die Beatles folgen sollten. "Er war der erste hippe Weiße, der in Amerika geboren wurde", hat Artie Shaw über ihn gesagt. Der Musikjournalist Gary Giddins setzt diesem Giganten des Pop nun das literarische Denkmal, das ihm gebührt. Sein Buch "Bing Crosby - A Pocketful Of Dreams" (Little Brown & Company, New York 2001. 30 Dollar) erzählt das (frühe) Leben des Bing als Vom-Studienabbrecher-zum-Superstar-Märchen. Wie Crosby 1925 in einem klapprigen Ford Model T quer durch die USA nach L. A. fährt, um sein Glück als Jazz-Sänger zu versuchen. Wie ihm eine Freundin erste Nachtclub-Auftritte verschafft. Wie er nach einem Jahr Vaudeville im Orchester von Paul Whiteman landet. Wie er 1927 Louis Armstrong trifft, der ein Freund fürs Leben wird. Und wie dabei immer wieder wunderbare Songs entstehen. "Wenn Bing ein Lied sang", schreibt Giddins, "schuf er jedesmal ein Drama."

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