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Rettungskräfte an der Absturzstelle des China Eastern-Fluges MU5735.

© Reuters/Carlos Garcia Rawlins

Update

Blackbox-Daten belasten Piloten: Rätselhafter Flugzeugabsturz in China war womöglich beabsichtigt

Bei dem Unglück kamen 132 Menschen ums Leben. US-Offizielle vermuten nun dahinter mehr als einen Unfall. Das legen Daten der Blackbox nahe.

Bei dem rätselhaften Absturz einer Boeing 737-800 im vergangenen März in China handelt es sich möglicherweise nicht um einen Unfall. Flugdaten aus der Blackbox lassen vermuten, dass jemand aus dem Cockpit die Maschine absichtlich Richtung Boden gelenkt hat. Darüber berichtet das „Wall Street Journal“ unter Verweis auf US-Offizielle.

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"Das Flugzeug hat das getan, was ihm von jemandem im Cockpit befohlen wurde", zitierte die Zeitung eine Quelle, die demnach mit vorläufigen Einschätzung der amerikanischen Behörden vertraut ist.

Chinas Luftverkehrsbehörde (CAAC) äußerte sich nicht inhaltlich zu dem Bericht. Die parteinahe Zeitung „Global Times“, die häufig als Sprachrohr benutzt wird, berichtete unter Hinweis auf beteiligte Personen in den Ermittlungen der CAAC zusammen mit der US-Behörde für Transportsicherheit (NTSB), dass sie „keine betreffenden Informationen aus den Ermittlungen an Medien gegeben“ hätten. Im April hatte die chinesische Behörde ähnliche Medienberichte noch als „Gerüchte“ mit „falschen Informationen“ zurückgewiesen.

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Chinesische Behörde hat keine mechanischen Fehler festgestellt

Gemäß den internationalen Flugverkehrsregeln leistete die US-amerikanische Flugsicherheitsbehörde NTSB technische Unterstützung für die Untersuchungen, weshalb die Daten des Flugschreibers in die USA übermittelt wurden. US-Beamte haben nun einen der beiden Piloten genauer ins Visier genommen. Nicht auszuschließen sei die Möglichkeit, dass jemand anderes ins Cockpit eingedrungen ist, um die Maschine zum Abstürzen zu bringen.

Die Ermittlungen werden von der chinesischen Zivilflugbehörde CAAC geleitet. Bislang konnten von ihnen keine mechanischen Probleme am Flugzeug festgestellt werden. Das teilt auch die Airline China Eastern mit.

US-Behörden halten Verantwortung des Piloten für wahrscheinlich

Laut dem „Wall Street Journal“ halten US-amerikanische Behörden eine Verantwortung des Piloten für wahrscheinlicher. Die CAAC hatte hingegen mitgeteilt, es gebe keinen Verdacht gegen den Piloten. Die Fluggesellschaft äußert gegenüber der Zeitung lediglich, dass die Piloten in guter gesundheitlicher Verfassung gewesen seien und keine familiären oder finanziellen Probleme gehabt hätten.

Die Analyse der Daten sei noch im Gange und „jegliche inoffiziellen Spekulationen könnten die Untersuchungen des Unfalls beeinträchtigen“.

Nach dem Flugzeugabsturz im März hatte die Kommunistische Partei Chinas sich schnell darum bemüht, Informationen über den Absturz unter Kontrolle zu halten. Die chinesische Internet-Regulierungsbehörde teilte nach dem Unfall mit, sie habe ein Vielzahl an "illegalen Informationen" aus dem Netz entfernt.

Am 21. März sind bei dem Flugzeugabsturz 132 Menschen ums Leben gekommen. Die Umstände des Absturzes, bei dem das Flugzeug steil zur Erde gestürzt war, hatten von Anfang an Rätsel aufgegeben. Es prallte nahe der Stadt Wuzhou in der südchinesischen Region Guangxi rund 300 Kilometer westlich der Metropole Guangzhou in eine hügelige Gegend. (Tsp/AFP/dpa)

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