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Panorama: Bob-Stars entkommen Feuer

Berlin Ganz entspannt wollten die international besten Bobfahrerinnen die nächsten Tage in Winterberg verbringen. Ohne Stress, denn Susi Erdmann und Sandra Prokoff sind mit ihren Anschieberinnen für den Weltcupauftakt im Hochsauerland am 25.

Berlin Ganz entspannt wollten die international besten Bobfahrerinnen die nächsten Tage in Winterberg verbringen. Ohne Stress, denn Susi Erdmann und Sandra Prokoff sind mit ihren Anschieberinnen für den Weltcupauftakt im Hochsauerland am 25. November gesetzt. So sollte für beide Steuerfrauen die zweite nationale Ausscheidung ab heute am Fuße des Kahlen Asten zum lockeren Leistungstest werden. Die Weltmeisterin Susi Erdmann vom WSV Königssee wohnte diesmal im Haus von Sandra Prokoff und deren Freund im Winterberger Ortsteil Siedlinghausen.

Gegen 2.40 Uhr in der Früh am Sonntag ging es für die drei plötzlich um Leben und Tod – im Haus brannte es lichterloh. „Es war entsetzlich. Ich bin als Erste aufgewacht. Durch den Qualm war nichts zu sehen, ich habe das Fenster aufgerissen und geschrien“, berichtete die jetzige Bob- und einstige Rodel-Weltmeisterin Erdmann über die dramatischen Augenblicke.

Während sie um Hilfe schrie, weil sie in dem dichten Qualm keinen Fluchtweg sah, bewahrte ihre Bob-Kollegin kühlen Kopf. Sie befreite ihren Gast aus einem Dachfenster. So kam das Trio mit dem Schrecken davon. Es kam zwar mit Verdacht auf Rauchvergiftungen zunächst ins Krankenhaus, konnte es am Sonntagmorgen aber wieder verlassen.

Nach Angaben der Feuerwehr war das Feuer in einem Zimmer im Erdgeschoss ausgebrochen und hatte sich durch die Decke des eineinhalbstöckigen Gebäudes bis zum Dach gefressen. Das elf Jahre alte Fertigteilhaus wurde auch durch das Löschwasser schwer in Mitleidenschaft gezogen und ist derzeit nicht mehr bewohnbar. Doch der materielle Schaden von etwa 200 000 Euro, zu dem auch der Verlust der olympischen Silbermedaille von Salt Lake City 2002 gehört, war für alle Beteiligten nicht so wichtig. Erst im März hatten die Bobsportlerinnen in Königssee mit dem Todessturz der Sächsin Yvonne Cernota einen schweren Verlust hinnehmen müssen.

„Die beiden haben großes Schwein gehabt. Es geht ihnen so weit gut“, sagte Frauen-Bundestrainer Wolfgang Hoppe. „Sie sind freigestellt, bis der Kopf wieder frei ist, und sie wieder Lust auf Bobfahren haben.“ heit

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