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Panorama: Bomben an der Ziellinie

Tote und Verletzte beim Boston-Marathon.

Boston - Als Lelisa Desisa aus Äthiopien ins Ziel eingelaufen war, herrschte in Boston noch Karnevalsstimmung. Bei den Frauen hatte die Kenianerin Rita Jeptoo als erste die Ziellinie überquert, in deren Nähe drei Stunden später zwei Bomben explodierten. Der 117. Boston-Marathon war ein Volksfest bei gutem Wetter. Tausende Menschen tanzten entlang der Straßen der Stadt im Nordosten der USA.

Nach der Exlosion änderte sich das Bild schlagartig. Blutende Menschen rannten aus der Gefahrenzone. Viele wurden in den Zelten versorgt, die eigentlich für die erschöpften Marathonläufer gedacht waren. Ambulanzen waren innerhalb von Minuten da, um Verletzte in die umliegenden Kliniken zu bringen.

Davon war noch nichts zu spüren, als der 23-jährige Desisa nach 2:10:22 Stunden zu einem ungefährdeten Erfolg gekommen war und die kenianische Siegesserie der vergangenen drei Jahre beendet hatte. Die 32-jährige Jeptoo triumphierte in 2:26:25 Stunden zum zweiten Mal nach 2006 beim ältesten Stadt-Marathon der Welt. Sabrina Mockenhaupt von der LG Sieg wurde bei ihrem ersten Langstrecken-Klassiker außerhalb Deutschlands in 2:30:09 Stunden Zehnte. Die 32-Jährige hatte sich mit ihrem Start in Boston einen Kindheitstraum erfüllt.

Später twitterte sie entsetzt: „Ich bin ok und hoffe, dass es nicht zu viele Opfer und hoffentlich keine Toten gibt! Warum?“ Da hatte die Polizei bereits mindestens zwei Tote gemeldet und Hinweise auf Sprengstoff am Unglücksort gefunden. Ob es sich um einen Terroranschlag gehandelt haben könnte, war am späten Montagabend jedoch noch völlig unklar. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt.

Desisa hatte nach der Ehrung noch die tolle Stimmung in der Ostküsten-Stadt gelobt. „Es hat Spaß gemacht. Die Leute, das Wetter, das Rennen - alles war heute gut“, hatte er gesagt. Wenig später war nichts mehr gut. dpa/Tsp

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