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Panorama: Borschtsch statt Beefsteak

Astronauten auf der ISS bekommen russisches Essen

Auf der Internationalen Raumstation ISS brechen russische Zeiten an. Nach der Katastrophe der US-Raumfähre „Columbia“ und der vorübergehenden Einstellung aller Shuttle-Flüge werden die Astronauten an Bord der ISS ausschließlich von russischer Seite versorgt.

Und das bedeutet, dass die ISS-Besatzung mit den Progress-Raumfrachtern nur russische Nahrungsmittel erhält. Wurden bisher die täglichen Menüfolgen „national halbiert“, also zwei Mal russisches und zwei Mal amerikanisches Essen pro Tag, so dominieren jetzt die kyrillischen Schriftzeichen den Speiseplan im All. Vorbei sind vorerst die Zeiten, in denen die amerikanischen Besatzungsmitglieder mit Stolz ihr speziell für das All zubereitetes Beefsteak und Fruchtpunsch verteilten. Stattdessen stehen jetzt traditioneller russischer Borschtsch und schwarzer russischer Tee auf dem Speiseplan.

Die US-Raumfähre Columbia hatte bereits Minuten vor ihrem Auseinanderbrechen am 1. Februar zwei größere Teile verloren. Das ergab nach jüngsten Angaben der US-Weltraumbehörde NASA und der unabhängigen Untersuchungskommission die Auswertung der vom Boden gemachten Videoaufnahmen. Möglicherweise hatte einer der Piloten in den letzten Sekunden noch vergeblich versucht, den Space Shuttle aus der Katastrophe zu steuern. Bei dem Unglück kam die siebenköpfige Besatzung ums Leben.

Die Behörden bestätigten einen Bericht des Fernsehsenders ABC, wonach versucht wurde, die automatische Flugsteuerung auszuschalten. Im Chaos, das in den letzten Sekunden an Bord der Columbia geherrscht haben muss, könnte einer der Piloten aber auch versehentlich gegen den Hebel gestoßen sein, meinten NASA-Experten. Nach der neuesten, von der Untersuchungskommission veröffentlichten Zeittafel wurde bereits etwa sieben Minuten vor der Katastrophe erstmals beobachtet, das die Raumfähre Teile verlor.

Da hatte sie in einer Höhe von rund 77 Kilometer gerade mit 23facher Schallgeschwindigkeit (knapp 26 000 Kilometer in der Stunde) die kalifornische Küste überflogen. Im Abstand von etwa 80 Sekunden wurde dann vom Boden aus über Nevada und Arizona der Verlust zweier größerer Stücke gesehen. Viereinhalb Minuten später brach der Shuttle über Texas vollständig auseinander.

Rainer W. During

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