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Christiansen-Nachfolge: Anne Will übernimmt ARD-Talk

Die ARD-Intendanten legen sich fest: Anne Will wird im September Nachfolgerin von Sabine Christiansen. Die Tagesthemen-Moderatorin übernimmt den Sonntagabend-Talk im Ersten.

Hamburg - Anne Will wird die neue Talklady der ARD. Dies beschlossen die ARD-Intendanten am Montag einmütig bei ihrer Tagung in Frankfurt am Main. Will konnte sich damit gegen ARD-Moderatorin Sandra Maischberger ("Menschen bei Maischberger") und WDR-Moderator Frank Plasberg ("Hart aber fair") durchsetzen. "Das ist eine tolle Chance und ein großer Vertrauensbeweis", erklärte die 40-Jährige nach ihrer Kür.

Will kündigte an, bis zum Sendebeginn noch am Konzept arbeiten zu wollen. "Das Ziel ist allerdings klar: eine aktuelle, gesellschaftspolitische Gesprächsrunde anzubieten, die Themen aufgreift, aber auch eigene Themen setzt." Dass sie dafür die "Tagesthemen" aufgeben müsse, falle ihr schwer. Seit dem Verzicht von Günther Jauch auf die Christiansen-Nachfolge galt Will als aussichtsreiche Kandidatin.

Der im Rennen um den begehrten Sendeplatz unterlegene Plasberg bekommt nun aber ebenfalls eine Sendung im Ersten: Die Intendanten beauftragten die Fernsehprogrammkonferenz, ein neues Format für den 49-Jährigen zu entwickeln. Die neue Sendung soll ab 2008 an einem Tag zwischen Dienstag und Freitag zwischen "Tagesschau" und "Tagesthemen" laufen und mindestens sechzig Minuten dauern. Zuletzt hatte sich WDR-Intendant Fritz Pleitgen massiv für Plasberg stark gemacht.

Was macht Maischberger?

Unklar ist, ob es für Maischberger ebenfalls eine neue Sendung geben wird. Früheren Berichten zufolge könnte sie Will als "Tagesthemen"-Moderatorin nachfolgen. Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff und Programmdirektor Günter Struve wollen sich am Dienstag nach Abschluss der Intendantengespräche zu weiteren Einzelheiten äußern.

Jauch hatte auf die Vorzeigetalkshow verzichtet, weil von Seiten der ARD der Vertrag verändert werden sollte. Streit hatte es unter anderem darum gegeben, ob Jauch parallel zu seinem Einsatz bei der ARD-Show weiter für den Privatsender RTL hätte tätig sein können. Nach seinem Verzicht übte Jauch scharfe Kritik an den ARD-Verantwortlichen. In den vergangenen Monaten habe er sich zunehmend umzingelt gefühlt von "Irrlichtern", "Profilneurotikern" und "Wichtigtuern". (tso/dpa)

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