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Die Feministin Alice Schwarzer in der Redaktion ihrer Zeitschrift "Emma".

© dpa/ Henning Kaiser

„Dachte, nur ein Mann darf Sie nicht anfassen“: Shitstorm gegen Alice Schwarzer nach Streit mit Muslima

Ein Video zeigt, wie Alice Schwarzer in Frankfurt mit einer muslimischen Demonstrantin streitet. Für eine Aussage wird sie im Netz harsch kritisiert.

Für ihre islamkritische Haltung ist die Feministin Alice Schwarzer bekannt, doch mit einem Kommentar gegenüber einer jungen Muslima ging sie nun aus Sicht einiger Twitter-Nutzer zu weit. In sozialen Netzwerken kursiert ein Video, das Schwarzer am Rande einer Demo in Frankfurt am Main im Gespräch mit mehreren Frauen zeigt – einige tragen Kopftuch. Als Schwarzer eine Demonstrantin leicht am Arm berührt, kommt es zum Streit. Die Frau droht ihr mit Anzeige. Daraufhin ruft Schwarzer: „Oh, ich dachte, nur ein Mann darf Sie nicht anfassen!“

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Schwarzer war am Mittwoch Teilnehmerin einer Debatte an der Goethe Universität Frankfurt mit dem Titel "Das islamische Kopftuch – Symbol der Würde oder der Unterdrückung?". Die Veranstaltung war umstritten, einige Menschen hatten sich zum Protest versammelt.

Auf Twitter werfen Nutzer Schwarzer nun eine anti-muslimische und sogar anti-feministische Haltung vor. Unter den Kritikern ist die Schriftstellerin und Tagesspiegel-Autorin Hatice Akyün. „Diese paar Sekunden mit Alice Schwarzer sind kaum auszuhalten, ihre Arroganz, ihre Überheblichkeit, ihre Respektlosigkeit, ihr Zynismus! Wenn das Feminismus sein soll, dann schäme ich mich, Feministin zu sein“, schreibt sie auf Twitter.

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Alice Schwarzer war für ein Statement nicht zu erreichen. Eine Mitarbeiterin der Emma-Redaktion wies auf Nachfrage des Tagesspiegels auf ein Video hin, das auf der Online-Seite des Magazins zu sehen ist. Auch dieses zeigt Schwarzer in der Diskussion mit den Demonstrantinnen.

Die Stimmung ist aufgeheizt. Auf beiden Seiten wird laut diskutiert, immer wieder geschrien. „Wenn Sie Feministin wären, wären Sie dafür, dass wir unser Kopftuch tragen dürfen“, ruft eine junge Frau. Schwarzer bietet den Frauen ein Treffen an. „Ihr findet meine Adresse, ich komme jederzeit mit euch diskutieren.“

Wenn das nur situatives Überengagement gewesen wäre und sie die Grenzen dieser Frau eigentlich respektieren würde, hätte sie sich sofort entschuldigt. [...] Ihr Verhalten ist auf dem Niveau eines 'Ich dachte, du magst das' – stramm auf dem Weg zu 'Grab them by the pussy', nur mit fremdenfeindlicher Note.

schreibt NutzerIn Brotkrume

Während der Konferenz beklagte sich Schwarzer über ein „Sprechverbot“ für kritische Stimmen gegen den Islam. Jeder, der das Kopftuch kritisiere, werde angefeindet, sagte sie am Mittwoch auf der Tagung. Das spiele Rechtspopulisten in die Karten.

In Deutschland habe sich eine „falsche Toleranz“ und eine „verordnete Fremdenliebe“ entwickelt. Der sogenannte Dialog mit Islamisten und Verbänden verrate die Mehrheit der Muslime. Schwarzer sprach sich zudem für ein Kopftuch-Verbot für Kinder, in Schulen und im öffentlichen Dienst aus. Das Kopftuch sei die „Flagge des politischen Islams“. (mit epd)

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