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Panorama: Das Fest ist das Maß

Heute ist Anstich beim Münchner Oktoberfest – ein Kinofilm stimmte dieses Mal auf den Spaß ein

An der Familie Schottenhamel und ihrem Wiesnzelt führt beim Oktoberfest in München, das heute beginnt, kein Weg vorbei. Der Name der Schottenhamels geht auswärtigen Besuchern immer schwer von den Lippen. Sie waren nachweislich zuerst da, als sich das anlässlich der Trauung des Kronprinzen Ludwig 1810 mit der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen begründete Oktoberfest im neunzehnten Jahrhundert richtig etablierte. Im Jahre 1867 bereits bauten sie eine Holzhütte hinter das Königszelt – und waren fortan prägend, wenn es um Innovationen beim größten Volksfest der Welt ging.

Schottenhamels hatten die erste Bierhalle mit einem festen Dach, beherbergten stets die meisten Gäste und spielten auch die Pioniere, als es darum ging, die Wiesn zu elektrifizieren. Wer heute beim Schottenhamel unterkommt, ist eher jung, hat Geld und – so er sich erst am späten Nachmittag einfindet – seit Monaten reserviert: Neben dem Hippodrom und dem Augustinerzelt zählt der Schottenhamel zu den beliebtesten Orten auf der Wiesn.

„Der Ort der Extreme“, wie der Regisseur Johannes Brummer das Oktoberfest nennt, lässt sich aber auch von ferne einmal vorbesichtigen, nämlich in Brummers in diesen Tagen angelaufenem Film „Oktoberfest“. Nach dem Prinzip von „Short Cuts“ erzählt Brummer unter anderem von Max, dem Leiter der Wiesnkapelle „Die Isarspatzen“, und seiner Frau Birgit (Barbara Rudnik), die im Zelt als Bedienung arbeitet. Max findet vorübergehend Abwechslung, als er sich mit einer Touristin verbandelt, Birgit hingegen öffnet sich der Horizont, als ihr der Afrikaner Talla aus der Spüle seine Liebe gesteht. Es ist eine von 18 Episoden, die allesamt so oder ähnlich auf der Wiesn passiert sein könnten, oder immer wieder passieren: „Die Wiesn“, sagt Barbara Rudnik, „ist ein magischer Ort“. Dass die Wiesn darüber hinaus ein sicherer Ort ist, dafür sorgen die Wiesnpolizei und das LKA mit hunderten von Mitarbeitern und reichlich Spürhunden.

In diesem Jahr gedenkt das Oktoberfest außerdem des Attentats von 1980. Vor 25 Jahren legte der Rechtsextremist Gundolf Köhler eine Bombe und tötete insgesamt 13 Menschen. Auch er war unter den Toten.

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