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Panorama: Das gewisse Extra

Jungs bekommen mehr Taschengeld als Mädchen

Und Jungs werden doch bevorzugt. Zumindest was das Taschengeld angeht. Ganze fünf Prozent bekommen da die Mädchen weniger. Bei einem wöchentlichen Taschengeld von fünf Euro bei Kindern zwischen zehn und 14 Jahren entspricht das immerhin einem Euro, der letztendlich in der Monatsabrechnung der Mädchen fehlt. Und von den Kindern, die gar kein Taschengeld erhalten, sind die meisten weiblich. Herausgefunden hat das eine europaweite Umfrage des Kindersenders Fox Kids.

Mit einem geringeren Budget müssen aber nicht nur deutsche Mädchen haushalten – auch in Norwegen, Großbritannien, Dänemark, Spanien und den Niederlanden sind Töchter schlechter gestellt. Besonders groß ist der Unterschied in Italien. Dort erhalten Mädchen rund 21 Prozent weniger. Nur in Schweden und Frankreich ist die Situation anders: Dort bekommen Mädchen sogar mehr Taschengeld als Jungen.

Eine Erklärung hierfür hat Synthia Demetriou, die die Studie in Deutschland auswertet, nicht. „An der finanziellen Schlechterstellung von Mädchen hat sich nach wie vor nichts geändert. Das ist ein Ergebnis, das wir gerne ins Mittelalter schieben würden.“

Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern gehen aber noch weiter. Mädchen müssen in Deutschland in der Regel früher ins Bett als ihre männlichen Altersgenossen. Das Bedürfnis nach Schönheitsschlaf könne wohl kaum eine Rolle spielen, glaubt Demetriou. „Jungs wird einfach mehr erlaubt.“ Dabei streben die Mädchen in beruflicher Sicht nach Selbstständigkeit. Die Mehrzahl plant, Ärztin oder Lehrerin zu werden.

Ihre männlichen Altersgenossen dagegen wollen später lieber mit dem Körper als mit dem Kopf arbeiten. Ungeschlagene Nummer eins: Profisportler. Daheim zu bleiben kann sich kaum ein Mädchen vorstellen. Nur 1,3 Prozent der Mädchen ziehen das in Erwägung. Sind Mädchen vielleicht ganz anders als vermutet? Mit Klischees räumt die Studie jedenfalls auf. Allen hartnäckigen Vermutungen zum Trotz ist die Lieblingsfarbe nicht rosa, sondern dunkelblau. Und der Lieblingssport im Fernsehen ist auch nicht Wasserballet oder Turnen, sondern Fußball.

Isabella Kroth

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