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Defekte Triebwerke: Qantas sieht keinen Zusammenhang zwischen Unfällen

Zwischen den zwei Notlandungen von Qantas- Flugzeugen mit Triebwerkschaden soll es nach Überzeugung der Fluggesellschaft keinen Zusammenhang geben, obwohl die Unfälle fast identisch waren.

Zwischen den zwei Notlandungen von Qantas- Flugzeugen mit Triebwerkschaden innerhalb von 36 Stunden besteht nach Überzeugung der Fluggesellschaft kein Zusammenhang. Das betonte Unternehmenssprecherin Olivia Wirth, am Samstag. Beide Maschinen - ein Airbus A380 und eine Boeing 747 - mit zusammen fast 900 Menschen an Bord seien zwar mit Rolls-Royce-Triebwerken ausgestattet, doch handele es sich um verschiedene Modelle. „Die Zwischenfälle haben nichts miteinander zu tun“, sagte Wirth dem australischen Sender „Nine Network Television“.

Die Unfälle am Donnerstagmorgen und am Freitagabend waren fast identisch. Beide Maschinen erlebten Minuten nach den Start in Singapur einen lauten Knall und einen Triebwerkausfall. Beide Maschinen ließen zunächst Flugbenzin ab und kehrten außerplanmäßig nach Singapur zurück. Bei dem Airbus A380 stürzten zerfetzte Teile der Triebwerkverkleidung zu Boden. Bei der Boeing, die am Donnerstagabend zunächst in Frankfurt gestartet und nach Singapur geflogen war, berichteten Passagiere von einem Brand.

„Aus dem Triebwerk 1 schossen Flammen“, sagte Terence Sim der Singapurer Zeitung „Straits Times“. Die Besatzung forderte die 412 Passagiere an Bord auf, den Kopf nach vorne auf die Knie zu beugen, die typische Haltung für eine Notlandung. „Es war echt ein Schock, so kurz nach dem anderen Qantas-Zwischenfall“, sagte Passagier Ranjan Sivagnanasumdaram der Zeitung. Die „Straits Times“ sprach auch mit dem Deutschen Ulf Bohlmann. „Der Pilot sagte uns gleich, dass dieser Fall völlig anders liege“, meinte er. „Er sagte, es gebe ein Problem mit Triebwerk 1 und er müsse es ausschalten.“    Der Airbus war mit Rolls-Royce-Triebwerken der Marke Trent-900 ausgestattet, die Boeing mit RB-211-Triebwerken. Qantas-Chef Alan Joyce hatte am Donnerstag nach dem Airbus-Unfall einen Material- oder Design-Fehler an dem Triebwerk als wahrscheinliche Ursache genannt.

Während der Airbus A380 Anfang Oktober von Lufthansa-Technik in Frankfurt gewartet worden war, fand die Inspektion der Boeing in Avalon in Australien statt. Lufthansa betonte, dass die Triebwerke nicht Teil des Wartungsvertrags seien. Nach Angaben von Qantas wurden sie direkt vom Triebwerk-Hersteller Rolls-Royce geprüft. Eine Gewerkschaft von Luftfahrtingenieuren hatte nach dem Airbus- Zwischenfall nahegelegt, die Sicherheit der Qantas-Maschinen sei wegen der Wartung im Ausland nicht mehr voll gewährleistet. Qantas wies dies empört zurück. (dpa)

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