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Panorama: Den Rettern fehlen Hubschrauber

Nach der Naturkatastrophe durch den Hurrikan "Mitch", ist am Freitag immer mehr Hilfe aus dem Ausland in den Unglücksgebieten eingetroffen.In Tegucigalpa, der Hauptstadt von Honduras, versuchte die mexikanische Armeebrigade mit Hilfe von Spürhunden Überlebende oder Tote aus Bergen von Schlamm und Geröll zu bergen.

Nach der Naturkatastrophe durch den Hurrikan "Mitch", ist am Freitag immer mehr Hilfe aus dem Ausland in den Unglücksgebieten eingetroffen.In Tegucigalpa, der Hauptstadt von Honduras, versuchte die mexikanische Armeebrigade mit Hilfe von Spürhunden Überlebende oder Tote aus Bergen von Schlamm und Geröll zu bergen.Die Zahl der amtlich erfaßten Toten stieg dort auf 11 500.Die Behörden rechneten mit einer noch höheren Bilanz, weil mehr als 14 000 Menschen noch vermißt wurden.

Die Vereinigten Staaten stockten ihre Hilfe für Mittelamerika von ursprünglich 3,7 auf 70 Millionen Dollar (rund 114 Millionen Mark) auf.In Bonn sagte Entwicklungsministerin Heidermarie Wieczorek-Zeul nach einer Unterredung mit den Botschaftern aus sechs zentralamerikanischen Staaten weitere zwei Millionen Mark für Sofortmaßnahmen zu.Bereits am Mittwoch hatte sie 3,7 Millionen Mark zur Verfügung gestellt.

Unterdessen liefen bei den meisten Hilfsorganisationen die Spendenaktionen an.Informationen über die Höhe der eingezahlten Gelder konnte bislang noch niemand geben."Die Anfragen sind aber enorm, sodaß wir mit großer finanzieller Hilfe rechnen", hieß es bei Caritas International in Freiburg.Die Hilfe sei noch immer durch die schwierigen Verhältnisse auf Helikopterflüge konzentriert, wobei die Gefahr bestünde, daß der Treibstoff knapp werde, sagte Pressesprecher Schütt.Auch hier hoffe man auf die Hilfe der USA.

"Die Hilfe leidet stark unter der begrenzten Zahl der Hubschrauber", erklärte Petra Meyer von "Ärzte ohne Grenzen".Sechs mobile Teams der Organisation versuchen, in Nicaragua Epidemien vorzubeugen und Notunterkünfte zu errichten.

Das Deutsche Rote Kreuz versucht deshalb neben der Versorgung aus der Luft vom mexikanischen Veracruz per Schiff Hilfsgüter in die Krisenregion zu bringen.Für Sofortmaßnahmen wurden 1,2 Millionen Mark bereitgestellt.Rund 1000 Mitarbeiter seien vor Ort im Einsatz, erklärte Lübbo Roewer von Deutschen Roten Kreuz."Die Hilfsgüter kaufen wir hauptsächlich in Nachbarländern, um nicht zu lange Anfahrtswege zu haben und die regionale Wirtschaft zu unterstützen", sagte Roewer.Neben der Unterstützung durch Küchensets, Kleidung, Decken und Nahrung kümmern sich die Rot-Kreuz-Mitarbeiter aber auch um Impfungen.Martin Pfeifer vom Malteser Auslandsdienst weist auf die Gefahren möglicher Seuchen hin: "Es drohen Typhus, Malaria, Dengue-Fieber und Cholera." Die Malteser stellten Medikamente im Wert von drei Millionen US-Dollar bereit.In Nicaragua bereiten jedoch neben der Seuchengefahr mehr als 80 000 Landminen aus dem Bürgerkrieg die größten Probleme, weshalb Frankreich sechs Minenräumexperten nach Nicaragua entsandte.Die Schäden in Honduras, die sich nach Schätzung der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) auf umgerechnet mindestens 3,4 Milliarden Mark belaufen, erreichten fast die Höhe der bestehenden Auslandsschulden (4,4 Milliarden) des Landes.Die Zahl der in der Region durch den Hurrikan obdachlos gewordenen oder geschädigten Menschen wurde mit etwa drei Millionen angegeben.

Die Präsidenten der mittelamerikanischen Länder vereinbarten unterdessen, am Montag in San Salvador zu einem Krisentreffen zusammenzukommen.Wie die Regierung El Salvadors mitteilte, wollten die Außenminister der Länder bereits am gestrigen Freitag Beratungen aufnehmen.Mexikos Regierung, die als eine der ersten Helfer und Hubschrauber entsandte, warf den USA und anderen reichen Industrieländern vor, das Ausmaß der Katastrophe noch nicht erkannt zu haben.

Die Konten der deutschen Hilfsorganisationen finden Sie hier

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