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Panorama: Der Ehemann tötete die drei Putzfrauen Das Verbrechen von Telgte

ist weitgehend aufgeklärt

Telgte (dpa). Den Mord an drei Putzfrauen Ende Januar in Telgte bei Münster hat nach Ansicht der Polizei der Ehemann eines der Opfer gemeinsam mit einem Komplizen geplant. Der 30 Jahre alte Türke und ein 24jähriger Landsmann hätten Teilgeständnisse abgelegt, sagte Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer am Samstag in Münster.

Wer die drei tödlichen Schüsse aus der Neun-Millimeter-Pistole abgegeben hat, steht den Angaben zufolge noch nicht fest. Die Ermittler schließen nicht völlig aus, das vielleicht ein Dritter mit der Tat beauftragt worden war. Die Tatwaffe ist noch nicht gefunden worden.

Die Frau stand ihm im Weg

Die drei Frauen, zwei Deutsche und eine Türkin im Alter zwischen 30 und 39 Jahren, waren in der Nacht zum 29. Januar vor einem Fitness-Studio mit jeweils einem Kopfschuss aus nächster Nähe getötet worden. 36 Fahnder der Mordkommission haben drei Wochen lang ermittelt, 379 Spuren untersucht und 1000 Personen vernommen, um die Täter zu überführen, sagte ihr Leiter, Werner Brökers.

„Das war hervorragende Arbeit, teilweise bis zur körperlichen Erschöpfung“, sagte Oberstaatsanwalt Schweer.    Der Ehemann der gleichaltrigen Türkin war am Freitag in seiner Wohnung in Telgte festgenommen worden.

Sein 24-jähriger Komplize, der ebenfalls aus Telgte kommt, war bereits einen Tag vorher von der Polizei gefasst worden. Die Schüsse tatsächlich abgegeben zu haben, hat nach Angaben von Schweer bisher keiner der beiden Tatverdächtigen zugegeben. Beide hätten den Vernehmungen zufolge den Mordplan jedoch schon seit Monaten gehegt und von Anfang an auch die Tötung aller drei Frauen vorgehabt.

Das Motiv für die Tat liege in der Ehe des türkischen Paares begründet. Die Heirat sei durch Absprache in den Familien, nicht durch die Liebe der beiden zustande gekommen. Der mutmaßliche Mörder habe zusammen mit seinem Freund vorgehabt, in kriminelle Geschäfte wie Prostitution und Autoschieberei einzusteigen. Die Ehefrau sei dabei im Weg gewesen. Außerdem hatte der Mann eine enge Liebesbeziehung zu einer Frau aus Polen unterhalten, für die er in Telgte über einen Mittelsmann unter falschem Namen eine Wohnung angemietet hatte. „Das Motiv steht in keinerlei Relation zur Schwere der Tat“, sagte Oberstaatsanwalt Schweer.

Die Polizei war den Tätern auf die Spur gekommen, nachdem sich der Komplize, der zunächst als Zeuge aus dem Umfeld der Opfer vernommen worden war, in Widersprüche verstrickt hatte.

Auf diesem Weg sei die Polizei zum Ehemann der Türkin gekommen, der bei seinen ersten Vernehmungen auffallend ruhig und gefasst gewirkt habe. Die Türkin war auch die einzige der drei Frauen, die auf Grund ihrer privaten Situation außerhalb der Familie ausschließlich an ihrem Arbeitsplatz anzutreffen war.

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