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Panorama: Der Film meines Lebens: Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen über "Eins, Zwei, Drei"

Es gibt mehrere Filme, die ich zu meinen liebsten zähle, "Metropolis" von Fritz Lang zum Beispiel, auch Jean-Jacques Annauds "Enemy at the Gates", der die diesjährige Berlinale eröffnete. Ein Film aber liegt mir ganz besonders am Herzen: "Eins, Zwei, Drei" von Billy Wilder.

Es gibt mehrere Filme, die ich zu meinen liebsten zähle, "Metropolis" von Fritz Lang zum Beispiel, auch Jean-Jacques Annauds "Enemy at the Gates", der die diesjährige Berlinale eröffnete. Ein Film aber liegt mir ganz besonders am Herzen: "Eins, Zwei, Drei" von Billy Wilder. Der Film stammt aus dem Jahr 1961, doch erst heute, 40 Jahre später, bin ich von dieser rasanten Komödie über das damals noch nicht vermauerte Berlin und eine Ost-West-Liebesgeschichte begeistert. Denn der Streifen ist, bei allen Verzerrungen, ein sehenswerter Beitrag zur Zeitgeschichte, die viele von uns noch hautnah miterlebt haben.

Die Handlung in Kürze: Amerikanische Unternehmertochter liebt strammen Ost-Berliner Jungkommunisten (Horst Buchholz), bekehrt entsetzte Eltern, wischt ideologische Scheuklappen beiseite, holt ihren polit-aktivistischen Herzbuben in den Westen und weckt in ihm ungeahnte Managerqualitäten, Happy End.

Der Mauerbau verhagelte Billy Wilders Film seinerzeit alle Erfolgsaussichten. Er kam zur Unzeit in die Kinos: Das Publikum wurde durch die aktuellen Ereignisse verprellt, schwere Waffen, Stacheldraht und Beton quer durch Berlin ließen weder Ironie noch schwarzen Ulk zu. Mit heutigem Abstand zu den Dingen von damals mag ich "Eins, Zwei Drei" sehr: Natürlich maßlos überzogen, aberwitzig konstruiert, von erlesener Chuzpe, mit furiosem Tempo - aber, wie bei nur wenigen Plots anzutreffen, mit einer großen Portion historischer Präzision in der Beschreibung des Kalten Kriegs. Deshalb bleibt mir eigentlich das Lachen im Halse stecken...

Johanna Adorján

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